Eigentlich ist es ja in den Büros viel ruhiger geworden, seit viele – wenn auch nur zeitweise – immer wieder im Homeoffice arbeiten. Wir alle wissen natürlich, warum das so ist. An den Gedanken des hybriden Arbeitens haben sich jedoch alle schon gewöhnt. Doch wie alles im Leben, bringen Veränderungen wieder neue Herausforderungen mit sich, die uns an alte erinnern, die wir schon längst als bewältigt geglaubt haben. Dazu gehört auch die akustische Wahrnehmung, die uns in der Arbeitswelt erneut intensiv beschäftigen wird.
Der Geräuschpegel zu Hause im Homeoffice ist klarerweise ein ganz anderer. Vielleicht summen Waschmaschine und Geschirrspüler – wie schön, dass man das gleich in den Arbeitstag integriert erledigen kann –, vielleicht sind Kinder anwesend, der Hund schnarcht oder das Radio ist eingeschaltet, damit man das Gefühl hat, doch nicht ganz allein zu sein, wenn man Kollegen um sich gewohnt ist. Unter dem Strich unterscheidet sich diese Geräuschkulisse ganz wesentlich von jener, die im Büro vorherrscht. Und wieder ist eine enorme physische und emotionale Flexibilität gefragt, will man in dieser neuen Situation bestehen.
Ruhe, aber dosiert Doch wenden wir uns dem Arbeitsgeschehen im sozialen Gefüge zu. Zahlreiche Eperten beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Verbesserung der Akustik in Büroszenarien, insbesondere seit es die Open-Space-Offices gibt. Im Prinzip ist dies ein Projekt, das fast nicht abgeschlossen werden kann, denn die Tätigkeiten der und Anforderungen an die Mitarbeiter sind einem permanent wechselnden Prozess unterworfen. Es gibt mittlerweile bereits so viele verschiedene Variablen – nämlich wer was wo zu wievielt und in welcher Form macht –, dass es fast ein Ding der Unmöglichkeit ist, auf alle Situationen perfekt reagieren zu können.
Gleichzeitig muss man darauf achten, dass es in einem Büro auch nicht zu ruhig wird. Ein zu geringer Geräuschpegel wirkt genauso irritierend wie ein zu hoher, das ist erwiesen. Im Prinzip müssen deshalb die Voraussetzungen für eine diffuse Klangkulisse geschaffen werden, die vom menschlichen Gehör als angenehm und nicht störend empfunden wird, sprich ohne große Ausreißer und Lärmamplituden, womit natürlich eine gewisse Disziplin und ein angemessenes Verhalten der Kollegen einhergehen. Wohl der größte Knackpunkt in diesem ambitionierten Unterfangen.