Gemeindebau NEU
Im Jahr 2015 beschloss die Wiener Stadtregierung, den kommunalen Wohnbau wieder aufzunehmen. 2016 startete ein Architekturwettbewerb für den ersten Gemeindebau NEU in der Fontanastraße, auf dem Gelände der ehemaligen AUA-Zentrale in Favoriten. Die von NMPB Architekten geplante Wohnhausanlage, bestehend aus drei Baukörpern mit jeweils vier, fünf und neun Geschoßen, die gleichzeitig auch den Rahmen für die drei Innenhöfe geben, wurde im November 2019 unter dem Namen „Barbara-Prammer-Hof“ eröffnet. Auf über 8200 Quadratmetern Wohnnutzfläche sind 120 Gemeindewohnungen mit Wohnflächen zwischen 40 und 100 Quadratmetern entstanden, die alle über einen Balkon oder eine Loggia verfügen. Die Grundrisse sind auf die Bedürfnisse von Jungfamilien, Paare, Alleinerzieherinnen und -erzieher sowie Singles ausgelegt. Die Miete beträgt 7,50 Euro brutto pro Quadratmeter, die Mietdauer ist unbefristet. Für die Mieter fallen weder Eigenmittel noch Kaution an. Insgesamt sind bis Jahresende 4000 neue Gemeindewohnungen auf Schiene. Weitere Gemeindebauten NEU entstehen am Handelskai (316 Wohnungen), in der Engerthstraße (110 Wohnungen), am Wildgarten (123 Wohnungen), in der Wolfganggasse (105 Wohnungen), in der Seestadt Aspern (75 Wohnungen) und in der Berresgasse (229 Wohnungen).
Geförderte Wohnungen
Während die Gemeindewohnungen im Eigentum der Stadt Wien stehen, werden geförderte Wohnbauten von gemeinnützigen oder gewerblichen Bauträgern errichtet. Im Gegenzug für die Wohnbauförderung verpflichten sie sich zu einer Baukosten- und Mietobergrenze. Seit März 2019 wurde darüber hinaus die Kategorie „Geförderter Wohnbau“ in der Wiener Bauordnung verankert, um dämpfend auf die Preisentwicklung zu wirken. Damit werden überall dort, wo Flächen in Wohngebiet umgewandelt werden, nun zwei Drittel für den sozialen Wohnbau vorgesehen. Außerdem wurde, vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu immer mehr alleinerziehenden Menschen, in der Bewertung des „begründeten Wohnbedarfs“ jetzt auch die Kategorie „Alleinerziehend“ eingeführt. Damit baut Wien auf der großen Tradition des sozialen Wohnbaus auf und führt das
Wiener Modell ins nächste Jahrzehnt.
Ein aktuelles Bauvorhaben im geförderten, sozialen Wohnbau ist das Wohnquartier Breitensee im 14. Wiener Gemeindebezirk. Ende Februar fiel der Startschuss für einen Wohnpark mit öffentlicher Durchwegung und öffentlich zugänglichen Freiflächen auf dem Gelände der ehemaligen Körner-Kaserne zwischen Hütteldorfer Straße, Spallartgasse, Leyerstraße und Kendlerstraße, an der Schnittlinie zwischen dicht bebauter Stadtlage und beginnender Stadtrandlage. Dort lobte die Stadt Wien gemeinsam mit einem privaten Investor im Jahr 2017 einen städtebaulichen Wettbewerb aus. Fünf Bauträger errichten seit März auf sieben Bauplätzen insgesamt rund 1000 geförderte Wohnungen, die Ende 2021 fertiggestellt werden.
Weitere 1400 geförderte Wohnungen sind bis 2023 im Südosten Floridsdorfs geplant. Auf einem Areal mit 71.400 Quadratmetern, das Teil des Stadtentwicklungsgebietes Donaufeld zwischen den Bezirkszentren Floridsdorf und Kagran ist, wurde der Bauträgerwettbewerb „An der Schanze“ für acht geförderte Wohnbauprojekte durchgeführt (die Ergebnisse sind in dieser Ausgabe dokumentiert). Die Hälfte der Wohneinheiten wird als besonders günstige SMART-Variante errichtet. SMART-Wohnungen gibt es seit 2012 im geförderten Wohnbau, inzwischen ist jede zweite geförderte Wohnung eine SMART-Wohnung. Sie werden nach denselben Kriterien wie die Wiener Gemeindewohnungen über die Wohnberatung Wien vergeben, die Finanzierungskosten sind mit 60 Euro pro Quadratmeter und Bruttomieten mit maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter gedeckelt. Künftig werden pro Jahr 2500 bis 3000 neue SMART-Wohnungen auf Schiene gebracht.
Informationen
wien.gv.at/wohnen/wienerwohnen
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