Mit der Auszeichnung als „digitalste Stadt“ wurde im Vorjahr die langfristige Digitalisierungsstrategie Wiens gewürdigt. In der Begründung der deutschen Stiftung „Lebendige Stadt“, die den Preis vergibt, heißt es: „Die Stadt Wien verfolgt mit der ,Digitalen Agenda Wien´ eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie. Sie ist das Ergebnis eines offenen Planungsprozesses, an dem die Bürgerinnen und Bürger umfassend beteiligt waren.“ Die Projekte, die im Rahmen dieser Strategie durchgeführt werden, hätten Vorbild- und Nachahmungscharakter, so die Jury. Den Siegespodest teilt sich Wien mit Dortmund. Insgesamt hatten sich 29 Städte und Kommunen aus vier europäischen Ländern beworben.
Digitale Agenda Wien
Mit der Digitalen Agenda hat Wien eine Strategie vorgelegt, wie mit den Herausforderungen durch die Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche erfolgreich umgegangen werden kann. Weder die Stadtreinigung, die Energieversorgung, die Schulen, der Verkehr, die Gesundheitseinrichtungen, die Lebensmittelversorgung noch die allgemeine Verwaltung Wiens kommen heutzutage ohne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) aus. Sie stellen nicht nur das Funktionieren der Stadt sicher, sondern bieten darüber hinaus auch die große Chance, die Leistungen der Stadt – im Sinne des Smart-City-Gedankens – besonders innovativ und klug für die Bürgerinnen und Bürger anzubieten.
In der Digitalen Agenda wurden fünf Handlungsfelder definiert: Informationssicherheit, E-Government-Services, Bildung und Forschung, Wirtschaftsstandort sowie digitale Infrastruktur. Für jedes Handlungsfeld wurden Leuchtturmprojekte festgelegt, die innerhalb der nächsten Jahre realisiert werden sollen.
Digitaler Hotspot Wien
Eines dieser Leuchtturmprojekte heißt „DigitalCity.Wien“. Diese gemeinsame Initiative der Privatwirtschaft und der Verwaltung der Stadt Wien startete im September 2014, um Wien zu einem der führenden digitalen Hotspots Europas auszubauen. Das Projekt ist Teil der langfristigen „Smart City Wien Rahmenstrategie“ mit dem Ziel, intelligente Kommunikationskanäle zwischen den Menschen und ihrer Stadt zu schaffen. Aktivitäten wie „DigitalCity“ oder „Open Government Data“, womit Daten der Stadt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, und die Entwicklung von Onlinedienstleistungen sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Smart City, deren Ziele bis 2050 umgesetzt werden sollen. Dahinter stehen Maßnahmen der Stadtplanung, um die urbane Lebensqualität und umweltschonende Funktionsweise von Städten durch neue Technologien zu verbessern. Im Vordergrund steht dabei die effiziente und nachhaltige Nutzung vorhandener Ressourcen wie Energie, Verkehrsinfrastruktur, Wohnraum und öffentlicher Stadtraum. Der smarte Zugang steht aber auch dafür, innovative Informationstechnologien, Daten und das Wissen der Menschen und Unternehmen einer Stadt intelligent miteinander zu verbinden. Das Nervensystem einer Stadt und Grundlage einer Smart City bildet die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Heute arbeitet bereits jede/r zehnte Beschäftigte in Wien in dieser Branche. In Summe werden von den Wiener IKT-Unternehmen jährlich rund 17 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet, womit die Wertschöpfung der IT-Branche bereits jene des Tourismus überholt hat. IT ist die grundlegende Basis dafür, dass die Wiener Bevölkerung reibungslos ihrem Alltag nachgehen kann.