353 Naturstein

Wie ein fester Schild

Ohne Hindernis: Der frühere Höhenunterschied zwischen Platzniveau und Arkadengang wurde ausgeglichen.
Ohne Hindernis: Der frühere Höhenunterschied zwischen Platzniveau und Arkadengang wurde ausgeglichen.

Im Zuge der Verlegung des Diözesanarchivs in einen Tiefspeicher erhielt der Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais in Wien einen repräsentativen Pflasterbelag aus österreichischem Granit.

Unmittelbar gegenüber der Nordfassade des Stephansdoms befindet sich das Erz­bischöfliche Palais. Das im 17. Jahrhundert errichtete Gebäude ist Sitz der Erzdiözese Wien und beherbergt das umfangreiche Diözesanarchiv, welches unter anderem den Stiftungsbrief von Rudolf IV. als Stifter des Stephansdoms aufbewahrt. Das Archiv war im Laufe der Zeit immer weiter angewachsen, eine Lagerung der bedeutenden historischen Bestände war aus brandschutztechnischen Überlegungen sowie aus konservatorischen und statischen Gründen im Dachgeschoß nicht mehr vertretbar. 2018 wurde das Archiv in einen neuen Tiefspeicher unter dem Palais verlagert. Dazu waren zwei Kellergeschoße für die Lagerung der kostbaren Bestände adaptiert worden. Während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg hatten diese bis zu zwölf Meter tiefen Gewölbekeller Tausenden Menschen Schutz geboten.

Einheimischer Granit
Die Einbringung einer Rauchgasentlüftung in die historische Substanz stellte sich als größte Herausforderung dar. Die einzige Lösung bestand in einer Führung der Leitungen in den benachbarten Innenhof. Die erforderlichen Aufgrabungen im Arkadenhof wurden archäologisch begleitet. Durch diese Maßnahmen ergab sich die Notwendigkeit, den rund 30 x 22 Meter großen Hof neu zu pflastern. Das bestehende, kleinteilige Granitpflaster wies zahlreiche Schäden auf. Ein großer Teil der lediglich zwei Zentimeter dünnen Platten war gebrochen und das Gesamtbild entsprach keinesfalls der Bedeutung des Innenhofes im Zentrum der Erzdiözese Wien, erklärt Baudirektor Harald Gnilsen. Bei der Materialauswahl bestand die Vorgabe, einen möglichst homogenen, einheimischen Granit zu finden, welcher in der Gesamtfläche einen ruhigen, harmonischen Eindruck erzeugt. Wegen seiner ruhigen, gleichmäßigen Struktur fiel die Wahl auf den fein- bis mittelkörnigen, hellgrauen Hartberger Granit aus dem Waldviertel.

Verzicht auf Diagonalschnitte
Mit Formaten bis 80 x 120 Zentimeter Kantenlänge sind die neuen Bodenplatten großzügig bemessen. Die Verlegung im Römischen Verband vermeidet zudem einen Rastereffekt quadratischer Platten. Plattenstärken von zwölf Zentimetern erlauben die gelegentliche Befahrung mit Lieferfahrzeugen. Eine besondere Herausforderung für die Verleger war der Verzicht auf Diagonalschnitte, mit denen Platten schräg geteilt werden, um das Gefälle in die gewünschte Richtung auszurichten. Die Wasserableitung zur mittig im Platz angeordneten Entwässerung wird somit ausschließlich durch die sorgfältige Nivellierung der Steinplatten gewährleistet. Die Vermeidung von spitzen Winkeln unterstreicht den Anspruch an eine steingerechte Ausführung. 

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