Am Fuße der Burgruine Neu-Montfort in der Vorarlberger Marktgemeinde Götzis liegt dieses Haus, das sich auf einer vorgelagerten Hügelformation in Richtung Ortsmitte schiebt. Zwischen der ortsseitig gelegenen und unbebauten Kuppe des Hügels und der Anhöhe der Burgruine bildet sich so ein topografischer Sattel, der mit engen und steilen Straßen erschlossen wird. Vornehmlich haben sich hier Einfamilienhäuser angesiedelt, dazwischen liegen teilbewaldete Grünflächen. Der direkte Blick zur Burgruine und der seitliche Ausblick über die Pfarrkirche ins Rheintal sind kennzeichnend für die besondere Lage des Baugrund-
stückes. Das Haus besteht aus zwei getrennten Wohneinheiten. Es reagiert in seiner strukturellen Ausrichtung sowohl auf die unmittelbar tangierende Straßenführung als auch auf die umgehend steil ansteigende Hangfläche. Der Gebäudefuß sitzt direkt und präzise am Fußpunkt des steil aufgehenden Hanges des Hügels. Zu beiden Seiten des Hauses läuft das begrünte Gelände am Gebäude vorbei, der Übergang von Gebäude und Gelände zur Straße ist offen und nahtlos.
Weißer Ritter am Fuß der Burg
Haus H., Götzis / Mitiska Wäger Architekten
Drei Schichten
Zur Straße hin öffnet sich das Gebäude auf drei Geschoßen. Der Eingang mit den Garagenzufahrten befindet sich im soliden, geschlossenen Sockelgeschoß. Neben der innen liegenden Außentreppe für die Erschließung sind auf dieser Ebene die Garagen und die Kellerräumlichkeiten unter-
gebracht. Das Zwischengeschoß ist zurückgesetzt und eingeschnürt, während sich das zweite Obergeschoß als volumenprägendes Penthouse präsentiert. Der eigentliche Hauseingang befindet sich erst im Zwischengeschoß. Erschlossen werden die beiden Wohneinheiten über einen gemeinsamen Windfang. Die kleinere Wohneinheit belegt in etwa die Hälfte der Geschoßfläche und erhält eine großzügige vorgelagerte Terrasse mit seitlichem Zugang auf das Gelände. Das Penthousegeschoß weist die größte Flächen- und Volumenausdehnung auf. Der rückwärtige Teil schneidet in die steil aufsteigende Hangfläche ein. Im Gegensatz zum zurückgesetzten Zwischengeschoß sind die Außenterrassen in den Hang eingeschnitten und mit einem rückwärtig gelegenen, von der Straßenseite nicht einsehbaren kleinen Außenpool ergänzt. Eine kleine Loggia beim Essbereich bietet einen direkten Blick auf die benachbarte Bergkette und die Burgruine Neu Montfort. Die gesamte Villa ist in reinem Weiß gehalten, sowohl an den gegliederten Rollputzfassaden als auch den zarten Stiegen- und Terrassengeländern, den Tür- und Fensterrahmen und den Garagentoren.
Projekt
Haus H., Burgweg, Götzis
Bauherren
Christian Hafner, Sabrina Hafner-Melidoro
Planung
Mitiska Wäger Architekten ZT, Bludenz, mitiska-waeger.com
Statik
Hämmerle-Huster Statik-ZT, Bregenz
Projektdaten
Grundstücksfläche: 978 m²
Bebaute Fläche: 285 m²
Bruttogeschoßfläche: 491 m²
Nutzfläche: 264 m²
Planungsbeginn: 11/2017
Baubeginn: 06/2018
Fertigstellung: 07/2019
Baumaterialien
Fassade: Wärmedämmverbundsystem mit Rollputz
Außenwände: Stahlbeton
Innenwände: Stahlbeton/Trockenbau
Fenster/Türen: Holz/Alu
Bodenbeläge: Fliesen
Der Artikel als PDF
- Der Garten als Wohnzimmer
- Eigenständig und nahe zugleich