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Über den Bestand hinaus

Foto: TECE GmbH
Moderatorin Kristina Bacht im Austausch mit Prof. Elisabeth Endres, Andreas Epple, Michael Wilcke, Nanni Grau sowie Moderator Robert Schilling (v.l.)
Foto: TECE GmbH

Die fünfte Runde der Veranstaltungsreihe „TECEconnects“ setzt den Fokus auf den Umgang mit Bestandsbauten und auf interdisziplinären Austausch um gemeinsam weiterzudenken.

Planen und Bauen findet heute unter neuen Vorzeichen statt: Das Bestehende wertschätzen, erhalten, weiterdenken – dieser Ansatz kennzeichnet die aktuelle Diskussion. Denn mit fast 90 Prozent prägen Bestandsbauten mit besonders erhaltenswerten Bauten (30 Prozent) sowie Alltagsbauten (59 Prozent) unsere gebaute Umwelt, wie diese Werte aus dem Baukulturbericht unterstreichen: Der Wert des Vorhandenen soll erkannt und dessen Potenziale herausgearbeitet werden. Umso wichtiger wird deshalb auch der Austausch aller Gruppen, TECE möchte mit dem Forum TECEconnects Brücken zwischen Menschen, Ideen und Branchen bauen und fördert den Austausch. Unter dem Titel „Über den Bestand hinaus. Erhalten – Umnutzen – Erweitern“ hat nun der fünfte Teil der Veranstaltungsreihe stattgefunden, diesmal im AIT-Architektursalon in Hamburg. Es diskutierten renommierte Referenten aus den Bereichen Architektur, Planung und Wohnungswirtschaft im Kontext der Nachhaltigkeit über Erhaltung, Umnutzung und Erweiterung von Bestandsimmobilien.

Es geht viel um Haltung und darum, Menschen zu berufen, die einen Instinkt dafür haben, was wir brauchen“, zog Prof. Elisabeth Endres (IB Hausladen, München & TU Braunschweig) auf Frage der beiden Moderatoren Kristina Bacht (AIT-ArchitekturSalon) und Robert Schilling (TECE) nach rund zweieinhalb Stunden das Fazit. Zuvor hatten die Redner aus dem In- und Ausland in kurzen Impuls-Vorträgen vorgestellt, welche innovativen und kreativen Lösungen sie für die Arbeit mit dem vorhandenen Gebäudebestand haben.

Facettenreiche Lösungen für Umgang mit Vorhandenem
Robert Winkel (Mei Architects and Planners, Rotterdam) erklärte anhand des mit 21 Preisen ausgezeichneten Wohngebäudes Fenix I in Rotterdam, wie Alt und Neu eine zukunftsweisende Symbiose eingehen können. Auf einer historischen Lagerhalle entstand „auf einem Tisch von einer Million Kilogramm Stahl“, die als Tischtragwerk eingebracht wurden, ein Wohnungsneubau. „Strukturen statt Programme“ ist das Credo von Christian Ambos, der mit Franz&Sue aus Wien einem der erfolgreichsten Architekturbüros Österreichs angehört und vor allem Bildungsgebäude saniert. Das Umdenken hin zur Arbeit mit gegebenen Strukturen sei gerade dann notwendig, wenn „es um Bestandsbau geht, und darum zu verstehen, wie ein Gebäude über Generationen leben und wirken kann.“ Julia Erdmann (JES Socialtecture) hält es für unerlässlich, bei der Entwicklung moderner Architektur auch die soziale Komponente mit einzubeziehen: „Nur durch die Benutzung von Gebäuden wird aus einer Hülle mehr als nur ein Material. Über den Bestand hinaus führt der Weg zu Lösungen, die ökologisch und sozial nachhaltig sind. Social Tecture ist dabei mein Kompass. Es reicht nicht aus, die Architecture zu erneuern, zu erhalten, zu erweitern. Wir müssen gleichermaßen das Social Life erproben, erlauben.“

Dabei brauche es auch eine andere Berechnung des CO2-Verbrauchs im Bauwesen, sagt Erdmann. „Eine ehrliche Berechnung wird benötigt.“ Wie ein Quartier klimaneutral entwickelt werden kann, erläuterte Prof. Elisabeth Endres und stellte die Planung der Siedlung Ramersdorf Süd in München vor. Dabei setzt sie auf ein interdisziplinäres Team aus Experten der Energieplanung, Stadtplanung und Architektur, Landschaftsarchitektur sowie der Mobilitäts- und Verkehrsplanung bei Beantwortung der Frage: „Wie finden wir den richtigen Weg zur besten Lösung, auch gesamtökologisch betrachtet?“

Andreas Epple (Epple GmbH aus Heidelberg) wünscht sich eine vorausschauende Planung: „Lassen Sie uns mit den Dingen so umgehen, dass wir versuchen, Projekte, Viertel, Stadtteile zu bauen, von denen wir glauben, dass sie gute Chancen haben, dass sie in 100 oder 200 Jahren noch existieren.“ Seine Synthese: „Built to last ist besser als Cradle to Cradle.“ Nanni Grau (Hütten und Paläste Architekten, Berlin & Hochschule München) steht mit ihrer Arbeit im Experimentierfeld neuer Formen des Arbeitens und Zusammenlebens von Nutzergruppen und versucht, mit wenigen Ressourcen auszukommen und durch Offenheit möglichst lange Lebenszyklen der Gebäude zu ermöglichen. Michael Wilcke als Vertreter der Gruppe Architects for Future rundete die zweite Diskussionsrunde ab.

Video der Veranstaltung auf Youtube
TECEconnects #05 Über den Bestand hinaus: Erhalten – Umnutzen – Erweitern


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