370 Forum

Stärken nützen

© Franz Ertl/V+P
© Franz Ertl/V+P

Der Sommer hat es gezeigt – die Hitzetage nehmen zu, Temperaturen um 30 Grad sind vor allem in den Städten eine massive Belastung für Mensch und Natur. Massiv gebaute Gebäude punkten bei Extremhitze, da sich diese Häuser weniger rasch erwärmen.

von: Redaktion

Klimawandelanpassungen wie Begrünungen sind eine langfristige und nachhaltige Strategie, der Hitze zu begegnen sowie klug zu planen und bauen. Der Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt und das Schwammstadt-Pilotprojekt im Quartier „Am Seebogen“ sind nur zwei aktuelle Beispiele für Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Der Bildungscampus, geplant von Karl und Bremhorst Architekten, spielt technisch quasi „alle Stückln“. Das Betongebäude wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt – geheizt und gekühlt wird mit Bauteilaktivierung. Und auch dabei gelang eine Besonderheit: Trotz abgehängter Decken konnte die Bauteilaktivierung, also das Verlegen von wasserführenden Rohren direkt in die Betondecke, genutzt werden.

Großzügige Grünflächen

Der Bildungscampus der Stadt Wien beherbergt einen Kindergarten, eine Volksschule, eine neue Mittelschule sowie sonderpädagogische Einrichtungen. Insgesamt können bis zu 1100 Kinder und Jugendliche ganztägig betreut werden. Gleich neben dem Campus gibt es ein Jugendzentrum, ein Café, einen Veranstaltungsraum sowie Sportflächen. Die Besonderheit liegt aber im nachhaltigen Konzept – energietechnisch wie auch sozial. Es gibt Dachgärten, die angrenzenden Plätze und Grünflächen mit Spielplätzen dürfen Schüler sowie Bewohner nutzen. Die begrünte Fassade bildet einen natürlichen Sonnenschutz.

Das auf Bauteilaktivierung basierende Energiekonzept wurde vom Unternehmen „FIN – Future is Now“ erarbeitet. Geheizt und gekühlt wird ohne fossile Energie. Die Erdwärme bzw. im Sommer die Kühle wird über die Wärmepumpe im gesamten Gebäude verteilt. Die Speichermasse von Beton wird perfekt genutzt. Die Wärmepumpe wird von der Photovoltaikanlage mit Strom versorgt. „Ein spektakuläres Konzept, das mit Sicherheit Schule machen wird“, ist auch Bernhard Jarolim, Baudirektor der Stadt Wien, überzeugt.

Betonpflastersteine für die Versickerung

Gleich neben dem Bildungscampus, im Quartier „Am Seebogen“, wurden an die 10.000 Quadratmeter Straßenoberfläche aus Betonsteinen errichtet. Getestet wird hier das sogenannte Schwammstadtprinzip. Das Regenwasser wird gespeichert und zurückgehalten und versorgt so die Bäume. Gleichzeitig werden Überflutungen bei Starkregenereignissen abgeschwächt. „Dazu wird unterhalb der befestigten Oberflächen im Straßenraum eine Schicht aus grobkörnigem Schotter sowie feineren, wasserspeichernden Materialien angelegt. Die Bäume stehen wie üblich in ihren Baumscheiben, haben aber direkten Kontakt zu den Schotter-Schichten und können diese durchwurzeln“, erläutert Ute Schaller von der Baudirektion.

Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, zeigt sich von den beiden Projekten begeistert: „Es ist besonders erfreulich, dass zwei noch eher unbekannte Stärken von Beton hier in der Seestadt gleich in zwei so herausragenden, klimafitten Bauvorhaben gezielt genutzt werden. Ich bin schon sehr gespannt auf die Erfahrungswerte. Gerade der vergangene Sommer mit Hitze und dann all den Regenfällen hat gezeigt, dass Klimawandelanpassungen vor allem in der Stadt dringend notwendig sind. Dass Beton dabei hilft, ist toll.“

Weitere Informationen: zement.at

Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 32 der aktuellen Ausgabe 370-5/2023 oder am Austria Kiosk!

„Beton hilft bei Klimawandelanpassungen,“

Sebastian Spaun
Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie


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