„Sinnvoll bauen, aber keine Orchideenthemen mehr umsetzen“ wollen Österreichs gemeinnützige Wohnbauvereinigungen als Konsequenz auf die seit zwei Jahren explodierenden Baukosten, stellt Bernd Rießland, Obmann des Gemeinnützigenverbands gbv, klar. „Optimieren und einsparen“ müsse man im geförderten Wohnbau, bestätigt auch der stellvertretende Obmann Herwig Pernsteiner. Die Wohnbauträger müssten jonglieren zwischen den Baukosten und den Qualitäten im sozialen Wohnbau. So werde man beispielsweise bald ein Problem mit dem Vollwärmeschutz an den Fassaden bekommen. Versuche, von diesem Baustoff wegzukommen, würden aber in höheren Errichtungskosten resultieren, schildert Pernsteiner das Dilemma der Bauträger.
Stolz ist man beim gbv, dass die OECD mittlerweile den gemeinnützigen Wohnbau als dritten Sektor neben dem sozialen Wohnbau und dem freien Markt empfehle, um die Effizienz des Wohnungsmarktes und den Wettbewerb zu stärken, so Rießland. Für die 185 gemeinnützigen Bauvereinigungen war das Baujahr 2021 erfolgreich. 16.500 neue Wohnungen wurden im Vorjahr in ganz Österreich errichtet, was trotz Coronapandemie leicht über dem zehnjährigen Schnitt liegt. Auch die Sanierungen haben von 6800 (2020) auf 7300 zugelegt.
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