Projekte

Schwarzer Panther - P09 – Headquarter der Uniopt Pachleitner Group, Graz

Fotos. Gerald Liebminger, Graz

Auf nebeneinander liegenden Grundstücken an der Osteinfahrt nach Graz sollten zwei Gebäude verschiedener Bauherren entstehen, wobei in einem davon das neue Headquarter der Uniopt Pachleitner Group integriert sein sollte. 2006 wurde für diese Bauaufgabe ein zweistufiger Wettbewerb mit neun Teilnehmern durchgeführt.

GSarchitects schlugen einen scharfkantigen schwarzen Baukörper auf dem westlichen Grundstück vor. Gemeinsam mit einem Hochhaus auf dem anderen Grundstück sollte das Areal als zeitgenössisches Stadtportal markiert werden. Beide Bauherren entschieden sich in der zweiten Stufe des Wettbewerbs für dieses von der Jury erstgereihte Projekt.

STÄDTEBAU

Das Grundstück liegt an der Grenze der Grazer Bezirke Liebenau und Jakomini südlich des ehemaligen Autobahnzubringers Ost (nunmehr Liebenauer Tangente). Die Architekten reagierten auf das exponierte Grund- Pachleitner Group, Graz stück mit einem starken städtebaulichen Zeichen. An der Straßenfront zeigt das Gebäude seine starke Präsenz; die straßenabgewandte Seite des Gebäudes ist durch intelligente Wegeführung und Erschließung sowie die Öffnung zu Plätzen und Grünräumen gekennzeichnet. Außen wirkt das Gebäude scheinbar abweisend, geschlossen und hart; im Inneren jedoch besteht ein großzügiges, luftiges und urbanes Raumgefüge.

RAUMKONZEPT

Die organisatorische Zweiteilung ist im Inneren kaum wahrnehmbar: Der viergeschoßige, straßenseitige Bauteil beherbergt 5.200 m² der Marken- und Designwelt der Uniopt Pachleitner Group, die 4.500 m² Büroflächen des fünfgeschoßigen, südlichen Bauteils werden extern vermietet. Die „reduzierte“ Komplexität des Hauses lässt sich im Inneren bis in jedes Detail weiterverfolgen. Der Haupteingang befindet sich an der Schnittstelle der zwei Büroteile, dort öffnet sich das Gebäude zu einem großen Foyer. Das über 350 m² große Atrium erstreckt sich mit seinem großzügigen Luftraum über alle Geschoße und schafft Orientierung und (Sicht-) Verbindungen in allen Ebenen. Erdgeschoßig, an der Gebäudeauskragung, befinden sich das Restaurant und der hauseigene Schmuckshop.

ARCHITEKTUR

Das Foyer im Erdgeschoß führt in eine perfekt inszenierte Büro- und Repräsentationswelt. Entsprechend dem Leitsatz „80 Prozent der Zeit verbringt man mit Arbeit“ soll die Arbeit im MP09 offensichtlich Spaß machen. Jede Büroebene des Headquarters ist im Empfangsbereich mit Kaffeebar und vorgelagerter Terrasse ausgestattet. Showroom, Besprechungsräume, Großund Einzelbüros fließen um den Erschließungskern. Ausblicke in alle Richtungen sind in jedem Geschoß möglich. GSarchitects 8020 Graz

INNENRAUM

Das helle Innere des MP09 steht im starken Gegensatz zur äußeren dunklen Erscheinung. Für die Innenraumgestaltung wurden wenige Materialien und Farben – Grau, Beige, Braun, Weiß und Schwarz – gewählt. Mit Ausnahme weniger serieller Stühle und Tische entwarfen die Architekten alle neuen Möbelstücke.

FASSADE

Die Fassade ist ein wesentliches Gestaltungselement des Gebäudes und verändert ihren Eindruck mit der Geschwindigkeit und dem Standort, denn die schwarze Glasfassade nimmt wie ein Spiegel die Umgebung auf. Die Fassade besteht aus 1.800 Glaselementen, die eine Fläche von 3.800 m² bedecken. Die vollflächig auf Trägerplatten verklebten Einscheibensicherheitsgläser ermöglichten es, eine homogene Haut ohne sichtbare wettbewerbe 295/296 151 MP09 – Headquarter der Uniopt Pachleitner Group, Graz Realisierung Befestigungspunkte zu verwirklichen. Das vorgehängte, hinterlüftete Fassadensystem wurde in dieser Dimension erstmals in Österreich angewandt.

KONSTRUKTION + HAUSTECHNIK

Das Gebäude ist konstruktiv zweigeteilt. Das Headquarter der Uniopt Pachleitner Group ist ein Stahlbetonscheibenbau. Er kommt im Inneren ohne Stützen aus und leitet die Lasten durch weit spannende Träger ab. Der Bauteil der extern vermieteten Büros ist als Stahlbetonstützenkonstruktion ausgeführt. Auf diese Weise wird den Mietern in der Raumaufteilung größtmögliche Flexibilität geboten. Die durchgehenden Fensterbänder der Großraumbüros im südlichen Teil reichen von der Parapetoberkante bis zur Unterkante der Hängedecke. Die Sonnenschutzverglasung gewährleistet in Abstimmung mit dem Blendschutz und der leistungsfähigen Raumkühlung einen wirkungsvollen Schutz vor Überwärmung. Die automatischen, innen liegenden Blendschutzanlagen sind an die zentrale Gebäudeleittechnik angeschlossen und können sonnenstandsabhängig gesteuert werden. Die Parapetverkleidungen in den Büros stellen ein besonders ausgefeiltes Detail dar. Sie ermöglichen es mit einer eleganten Kombination aus Heizpaneelen und Kabelkanalverkleidungen, keinerlei Kabel bei den Arbeitsplätzen zu sehen.

Den gesamten Bericht lesen Sie HIER

 

Bauherr: Dr. Michael Pachleitner Privatstiftung

Planung: Architektur und Möbel: GSarchitects (Michael Gattermeyer, Danijela Gojic, Brigitte Spurej-Jammernegg), 8020 Graz


Alle Fotos: © Inter-pool / Christian Schütz
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