Bauträgerwettbewerbe unter ein Motto zu stellen, war vor einigen Jahren in Wien en vogue. Eines dieser Themen lautete „generationen:wohnen in Wien“. Unter diesem Titel hatte der wohnfonds_wien in den
Jahren 2014 und 2015 fünf Wettbewerbe in den Bezirken Favoriten, Währing, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing ausgeschrieben. Ihr Ziel war, die Bedürfnisse der älteren, der mittleren und der jüngeren Generation in einem geförderten Wohnbau unter einen Hut zu bringen. Vorgaben waren Barrierefreiheit ebenso wie Begegnungs-, Spiel- und Bewegungszonen. Den 2015 ausgelobten Wettbewerb für ein 10.700 Quadratmeter großes Grundstück in Liesing, begrenzt von Traviatagasse, Laziusstraße, einem Wiesenstück an der Toscaninigasse und dem Friedhof Inzersdorf, gewann der gemeinnützige Wohnbauträger ÖVW gemeinsam mit dem Wiener Architekturbüro AWG und 3:0 Landschaftsarchitektur.
Zentraler Grünraum
Der Wohnbau besteht aus vier Baukörpern, deren Konfiguration sehr präzise auf den Bestand und auf das grüne Umfeld reagieren. Die innenliegenden Gebäudeecken sind abgeschrägt und eröffnen Durchgänge zwischen den Straßen. Die vier Baukörper mit 133 Mietwohnungen und 68 Smart-Wohnungen auf einer Nutzfläche von 13.068 Quadratmetern fassen einen zentralen, begrünten Freiraum ein, von dem aus neben den Hauseingängen ein Gemeinschaftssaal, ein Kindergarten, ein Jugendclub, zwei Wohngemeinschaften für junge Flüchtlinge, eine Fahrradwerkstatt, eine Bibliothek und ein Tauschregal erschlossen werden. Offene Atrien wechseln sich mit geschlossenen Stiegenhäusern ab.
Die außenseitig gelegenen Wohnungen liegen rund 70 Zentimeter über dem Geländeniveau, was Privatheit in der Erdgeschoßebene gewährleistet. Sie verfügen über vorgelagerte Balkone, während die nach innen orientierten Loggien haben. Auch die Mietergärten sind erhöht angeordnet. Jedes Haus besitzt auch eine Gemeinschaftsterrasse mit Dachgarten.