Kuratiert wird die Biennale Architettura dieses Mal von den beiden Leiterinnen von Grafton Architects, Yvonne Farell und Shelley McNamara (Irland). Als Thema für die Gestaltung der Länderbeiträge waren die Schlagworte „Free Space/Common Ground“ oder „Freiraum/Öffentlicher Raum“ ausgegeben worden. „Das ist eigentlich ein hoch politisches Thema, weil es ums Verhandeln von privaten und öffentlichen Interessen geht,“ sagt Kulturminister Thomas Drozda anlässlich der Ankündigung des österreichischen Biennale-Beitrags im Ministerium.
Einen Impuls für reichhaltigere Stadträume erwartet sich der Präsident der Biennale, Paolo Baratta: „Es geht darum, den Wunsch nach Qualität der Räume, in denen wir leben, wieder als öffentlichen Reichtum anzusehen.“ Verena Konrad, die Kommissärin des Österreich-Beitrags, sieht im Rahmen der kommenden Biennale eine Gelegenheit und den Auftrag, wieder über Begriffe wie Schönheit oder Atmosphäre in der Architektur nachzudenken. „Wertige Materialien mit sinnlichem Aspekt können Räume entstehen lassen, in denen man auch gerne verweilt“, sagt Konrad, die im Vorarlberger Architekturinstitut in der Architekturvermittlung tätig ist. Ästhetische und soziale Ansprüche stünden dabei nicht im Widerspruch zueinander.
Zur Mitarbeit berufen
Für den Österreich-Beitrag zur Biennale Architettura 2018 in Venedig wurden drei Teams eingeladen, eine ineinandergreifende Rauminstallation zu erarbeiten. Es sind dies: LAAC Architekten aus Innsbruck, mit Kathrin Aste und Frank Ludin; Henke Schreieck Architekten mit Sitz in Wien, unter der Leitung von Dieter Henke und Marta Schreieck; die Kreativagentur Sagmeister Walsh in New York City. „Wir haben hier unterschiedliche Bürobiographien und Ansätze“, sagt Konrad und wünscht sich, dass das in der gemeinsamen Arbeit auch einfließen möge. Die drei nominierten Büros können durchwegs auf internationale Aufträge verweisen, aber auch auf Erfahrung mit dem Thema. Stefan Sagmeister, geboren in Bregenz, arbeitet als Kreativdirektor unter anderem für Ausstellungen und für Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Dieter Henke und Marta Schreieck, beide in Tirol geboren, hatten mit ihrem Büro 1995 und 2008 schon Anteil am österreichischen Beitrag zur Biennale. Mit dem Erste Campus in Wien haben sie zuletzt ein Büroquartier entworfen, wo sich privater und öffentlicher Raum auch mischen kann. Kathrin Aste und Frank Ludin beschäftigen sich bei der Ausarbeitung von Platzgestaltungen viel mit dem öffentlichen Raum. Ob am Landhausplatz in Innsbruck, der „Stadtnaht“ in Dornbirn oder aktuell bei der Neugestaltung der „Copa Cagrana“ in Wien, haben die Planer stets den integrativen Anspruch von Räumen im Fokus.
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