Die Mariahilfer Straße in Wien, die Salzburger Getreidegasse und die Maria-Theresien-Straße in Innsbruck: Nur drei von vielen aktuellen Beispielen, wie öffentliche Räume durch hochwertige, natürliche Pflasterbeläge in ihrem Erlebniswert gesteigert werden. Das ist in den Planungsbüros und Magistratsabteilungen schon lange Allgemeingut.
Aufenthaltsqualität und bautechnische Vernunft
In der 2017 veröffentlichten Studie „Pflasterbauweise“ des Forums Qualitätspflaster (FQP) wurden
die Faktoren untersucht, welche die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Gesamtbauwerks bei Pflasterflächen bestimmen und verbessern. Fazit: Pflasterungen schaffen einen ökologischen und sozialen Mehrwert, der monetär nur bedingt messbar ist. Durch die Wahl hochwertiger Belagsmaterialien beeinflusst die Oberflächengestaltung unmittelbar das Nutzerverhalten und erhöht die Aufenthaltsbereitschaft. Auch ökologisch ist eine Pflasterung im öffentlichen Raum eine gute Wahl. Stichwort ist hier der „Carbon Footprint“: Über die gesamte Lebensdauer – Herstellung, Instandhaltung und Instandsetzung – erzeugen Pflasterflächen im Vergleich zu anderen befestigten Oberflächen die geringsten Umweltbelastungen und sparen CO2-Emissionen. Ein entscheidender Faktor laut FQP-Studie: Durch die Wiederverwendung des Pflastermaterials lassen sich Nahtstellen einer Instandsetzung zum Bestand nahezu unsichtbar schließen, die Fläche bleibt optisch dauerhaft und homogen erhalten.
Pflasterbeläge: Die bessere Wahl
Laut einer Studie des Forum Qualitätspflaster zu ökologischen, ökonomischen und soziokultureller Faktoren einer Pflasterung punkten Pflasterflächen gegenüber asphaltierten Flächen nicht nur bei den Lebenszykluskosten.
Ergänzungen jederzeit möglich
Regionale Natursteine besitzen einen wesentlichen Vorteil: Sobald Nachlieferungen erforderlich sind, lassen sich die zu ergänzenden Beläge sogar Jahrzehnte später in jedem erforderlichen Format aus Rohmaterial von der Original-Abbaustelle nachproduzieren. Aus gutem Grund setzen Planer und Architekten daher bei den aktuellen Fußgängerzonen-Neugestaltungen auf Hartgesteine aus dem Mühl- und Waldviertel.
Bessere Lebenszyklus-Bilanz
Bei Vergleich der Lebenszykluskosten von Pflasterflächen gegenüber Gussasphalt schneidet eine Pflasterfläche auf eine Nutzungsdauer von 30 Jahren gerechnet deutlich günstiger ab. Berücksichtigt man dazu noch die Kosten für Aufgrabungen, verbessert sich die Bilanz einer Pflasterung zusätzlich: „Wenn man beobachtet, wie oft Gehsteige aufgegraben werden, kann man sich ausrechnen, wie sich mit jeder Aufgrabung die Lebenszykluskosten noch weiter zugunsten des Pflastermaterials verringern, da Kosten durch Wiederverwendung des eingesetzten Materials eingespart werden,“ betont Anton Helbich-Poschacher von den Poschacher Natursteinwerken.
Verbesserung des Mikroklimas
Der Vergleich der Auswirkungen zwischen asphaltierten und gepflasterten Flächen bei Niederschlag ist ein weiterer Aspekt. Demnach lässt die strukturierte Oberfläche aus Platten und Fugen Niederschlagswasser langsamer abfließen. Feuchtigkeit wird gespeichert und verdunstet verzögert. So heizen sich die Oberflächen im Tagesverlauf weniger auf. Durch die meist hellen Oberflächen von Pflasterungen bleibt die Oberflächentemperatur zudem niedriger im Vergleich zu dunklen, bituminösen Flächen. Urbane Hitzeinseln werden somit vermieden.
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