Von den fünf Bauplätzen im Wohngebiet
„In der Wiesen Ost“ in Wien-Liesing, die im Jahr 2016 in einem Bauträgerwettbewerb beurteilt wurden, gingen zwei als Fixstarter ins Rennen: der Bauplatz 3 mit dem Wohnbauträger Volksbau sowie den Architekturbüros Josef Weichenberger und Sne Veselinović (siehe Projektbericht in der Ausgabe 344) und der Bauplatz 2, auf dem Wiener Heim als Miteigentümer eines Teils des Wettbewerbsgebietes sein Projekt vorstellte. Der Bauträger war mit zwei Architekturteams angetreten: Der Entwurf für den nördlichen der beiden Bauteile kam von Architekt Bernd Vlay (heute Studio VlayStreeruwitz), der südliche von der Architektin Nerma Linsberger. Nachdem die Wiener Architektin ihre Vorstellungen als nicht umsetzbar erkannt hatte, zog sie sich von ihrem Projekt zurück, der Südteil wurde vom Bauträger fertiggestellt.
Hohe Planungsqualität
Die Wettbewerbsjury sah in dem Gesamtprojekt hohe Planungs- und Architekturqualität. Gelobt wurde das einfach und klar organisierte Mittelgangerschließungssystem, das in seiner abwechslungsreichen Raumfolge natürliche Belichtung bietet, sowie die sogenannte „Orangerie“, ein vielfach nutzbarer Gemeinschaftsraum als Verbindungselement zwischen den beiden Baukörpern. Sie wurde als mediterranes Gewächshaus mit Wintertemperaturen zwischen 0 und +12 Grad ausgebildet. Im Sinne des Mottos „Urban Gardening“, unter dem die gesamte Wohnbebauung steht, sind dort unterschiedliche Bepflanzungen vorgesehen. Im Winter können Kübelpflanzen eingestellt werden. Ausgehend von der zentralen Orangerie sind in der Mitte des lang gestreckten Bauplatzes Aufenthaltsbereiche angeordnet. Der Gartenwerkstatt ist ein Freibereich vorgelagert, an den ein Kleinkinderspielplatz grenzt. Die Möglichkeit, das Angebot des Urban Gardenings zu nutzen, findet sich überall in Innen- und Außenräumen von Wohnungen, Haus- und Quartiersgemeinschaften.