Das Quellenhotel der Heiltherme im steirischen Bad Waltersdorf wurde komplett neu gestaltet. Als Generalplaner fungierte das Büro KREINERarchitektur aus Gröbming. In Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin Isabella Müller-Fuchs erneuerten die Architekten das gesamte Design des Hotels, angefangen von der Fassadengestaltung samt Innenhof bis hin zu Rezeption, Bar und Lobby.
Hotelhäuser West und Süd
An den Hotelhäusern Süd und West wurden die bestehenden Balkone (Haus Süd in allen Ebenen; Haus West Teilbereich innenhofseitig) mit einer vorgestellten Holzkonstruktion umbaut. Dadurch sind an der Fassade gänzlich neue Aufenthaltsbereiche für die Gäste entstanden. Ein Materialmix aus Holz in Form von vertikalen, gestalterischen Lamellen – Glas als Brüstungsgeländer, das Blicke in die Landschaft ermöglicht – sowie Alucobondfassadenplatten, die geschoßweise als Blenden fungieren und als Linie somit von außen wahrnehmbar sind, prägt die neue Balkonkonstruktion. In den obersten Geschoßen sorgt eine neue Dachfläche mit Lichtkuppeln zusätzlich für vertikalen Lichteinfall. Die Balkone erhielten einen fortlaufenden Holzdielenbelag, auch die Balkonuntersichten wurden in Holz (Dreischichtplatten) ausgebildet. Als trennende Elemente zwischen den Balkonen setzten die Architekten bewusst niedrig gehaltene emaillierte und motiv-folierte Glasscheiben ein, sodass die freie Aussicht in alle Richtungen gewahrt bleibt und eine neue Atmosphäre an der Fassade entsteht.
Anstelle des Bademantelgangs, der in seiner Funktion als trennendes Element zwischen Innenhof und Hotellobby den Platz einnahm, wurde die Lobby zum Innenhof mittels einer Leimholzkonstruktion (Säulen und Balken) erweitert. Die Raumhöhe wurde in diesem Bereich markant nach oben gehoben, die gesamte Fassadenfläche zum Hof hin ist nun verglast – sodass sich die Lobby spürbar erweitert.
Hotellobby
Im unmittelbaren Eingangsbereich vor dem Hotel wurde ein Eingangsportal – das formal die Lücke zur neu gestalteten Fassade schließt – geschaffen. Die helle Oberfläche gibt dem Raum Charakter, zusätzlich schufen die Planer am direkt neben dem Eingang liegenden Flachdach eine Aufenthaltsfläche in Form einer nutzbaren Terrasse. Durch die erhöhte Lage des Hotels bieten sich hier weite Blicke in die Landschaft. Die Funktionsbereiche der bestehenden Rezeption (Rezeptionspult, Backofficebereich) wurden an Ort und Stelle modernisiert, anstelle des linearen Rezeptionsverbaus weckt das neue Pult in einer abge-
rundeten Variante sowohl in Form als auch in Gestaltung (Holzlamellen) Assoziationen mit einer Welle. Direkt anschließend ist auf einer Podestfläche mittels Wandvertäfelungen (Tapeten mit Wassermotiv) und abgehängten Kettenvorhängen ein beruhigter Zwischenbereich mit Sitzbereichen entstanden.
Der Standort der Hotelbar wurde komplett neu geplant; am ehemaligen Standort ist eine Vinothek samt Lagerraum entstanden, die Bar wurde in das Gebäudeinnere verschoben. Durch die Rundung des Barelements öffnet sich dieses in alle Richtungen und lässt durch die großflächigen Verglasungen zum Innenhof hin weitreichende Blicke zu. Rund vier Millionen Euro wurden in die groß angelegte Weiterentwicklung des Quellenhotels investiert, das direkt mit der öffentlichen Heiltherme verbunden ist. Das Projekt wurde ausschließlich mit regionalen Fachfirmen umgesetzt, mit denen das Architekturbüro schon seit Jahrzehnten zusammenarbeitet. Neben dem Quellenhotel hat KREINERarchitektur bereits vor einigen Jahren die öffentliche Therme Bad Waltersdorf neu gestaltet und umgebaut.