Während Ihrer zweijährigen Amtszeit als Präsident des europäischen Naturstein-Dachverbandes Euroroc haben Sie die Zertifizierung von Naturstein im Rahmen einer EPD (Environmental Product Declaration) maßgeblich vorangetrieben. Was ist das Ergebnis?
Im Rahmen der EPD hat sich herauskristallisiert, dass der Naturbaustoff Stein gegenüber künstlichen, industriell produzierten Baustoffen um ein Vielfaches umweltfreundlicher ist. Das gilt für alle Phasen, von der Gewinnung über die Verarbeitung, die Gebäudenutzung und die abschließende Entsorgung oder Wiederverwertung. Zugleich sind regional abgebaute und verarbeitete Natursteine ökologischer als solche mit langen Transportwegen. Eine Boden- oder Fassadenplatte aus Österreich oder dem benachbarten Ausland besitzt wegen der kürzeren Transportdistanzen eine erheblich bessere CO2-Bilanz als vergleichbare Werkstücke aus Indien oder China.
Was bedeutet die EPD für das Bauen mit Naturstein?
Die guten Werte in der EPD sind für Bauherren und Architekten wichtig bei der Entscheidung zugunsten Naturstein. Damit machen sie viele Ökopunkte gut. Bei der Planung eines Bauwerks addieren sich die EPD-Werte der einzelnen Baustoffe. Ist eine energieintensive Glasfassade aus optischen Gründen gewünscht, werden viele Ökopunkte verbraucht. Durch Wandbekleidungen, Böden, Treppen und andere Bauteile aus Naturstein kann das Gebäude dennoch als Ganzes den geforderten Umweltstandards entsprechen.
Sie stammen aus einer Dynastie von Hartgestein-Produzenten. Bei welchen Bauaufgaben punkten Materialien wie Granit und Syenit?
Hartgesteine sind die erste Wahl vor allem im Freien und bei Projekten, wo von den Bauteilen eine große Beständigkeit gegen Abrieb gefordert wird. Fußgängerzonen sind ein Paradebeispiel, aber auch Treppenanlagen, Bahnhöfe, Vorplatzgestaltungen, aber auch Sauberlaufzonen in Shoppingcentern oder im Foyer einer Messe. Mit gutem Grund wird im Tiefbau traditionell Hartgestein verwendet.
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