Alle zwei Jahre lobt der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) und der Verband der Immobilienberufe (FIABCI Austria) den FIABCI Prix d’Excellence AUSTRIA aus. Investoren, Architekten, Projektentwickler, aber auch Kommunen konnten für 2022 ihre Bauwerke in den Kategorien Wohnen, Gewerbe, Hotel, Altbau und Spezialimmobilien einreichen. Anders als reine Architekturpreise bewertet dieser international etablierte Award Bauwerke in ihrem gesamten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext. Rund 45 Projekte aus ganz Österreich wurden für den diesjährigen Prix, der gemeinsam von der FIABCI Austria und dem Österreichischen Verband für Immobilienwirtschaft (ÖVI) vergeben wird, eingereicht.
Mehr als ein Architekturpreis
Bauwerke im Kontext – Fünf österreichische Immobilienprojekte wurden mit dem FIABCI Prix d’Excellence Austria 2022 ausgezeichnet.



Kategorie Gewerbe – Sponsor: NIBRA Aufzugbau
Atelierhaus C21 in 1100 Wien
Wien verdankt dem ebenso innovativen wie kreativen Projektteam des Atelierhauses C21 ein wahrhaft zukunftsweisendes Beispiel für Immobilienentwicklung.
Auf einer schmalen Restfläche im Sonnwendviertel wurde ein nutzungsoffenes Gebäude errichtet, das aus Atelier-Einheiten besteht, die sich nach individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen aneignen lassen und die althergebrachten Grenzen zwischen Arbeiten und Wohnen auflösen. Ein wesentlicher Aspekt von Nachhaltigkeit ist sinnvoller Ressourceneinsatz, welcher hier aufgrund von Qualitäten und Flexibilität durch eine lange Bestandsdauer gegeben sein wird. Schier unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, attraktive Gemeinschaftsräume und -flächen, der unprätentiöse
Freiraum und klimaschonende Energieversorgung sorgen für das Wohlbefinden der einzelnen Nutzer und der Gemeinschaft.
Kategorie Altbau – Sponsor: SIMACEK
Favorite Spring in 1100 Wien
Maßgeblich für die Prämierung war vor allem die Relevanz dieser Pionierleistung für jene Themen, die uns angesichts der Endlichkeit der Ressourcen besonders fordern: die Dekarbonisierung und das Weiterbauen der Bestandsstadt. Die Vermeidung neuer Bodenversiegelung und das Ausloten der angemessenen Balance zwischen zusätzlicher Kubatur und überdurchschnittlichen Qualitäten sind ein wesentlicher Schlüssel zur klimagerechten Stadt. Indem das Projekt unter extrem komplexen rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in positiver Weise Grenzen auslotet und letztlich ein so überzeugendes Resultat zustande bringt, leistet es einen sehr wertvollen Beitrag für den Diskurs einiger der aktuell brennendsten Fragen der Stadtentwicklung.
Kategorie Hotel und Serviced Apartments – Sponsor: EY
Prater Glacis BT-B (Superbude & Zoku) in 1020 Wien
Eine Standardaufgabe neugierig und neu zu denken, weit über die bloße Immobilienerrichtung hinaus, hat Vorbildwirkung. Mit hohem Engagement kommt das Gebäude neuen Bedürfnissen mit vielfältigen Angeboten, Flexibilität und Design entgegen. Das Prater Glacis bietet eine erfrischende Antwort auf die Anforderungen des Standorts, der schon länger auf wesentliche Impulse für die Belebung und Durchmischung zu warten hatte.
Kategorie Spezialimmobilien – Sponsor: willhaben
Future Art Lab in 1030 Wien
Das Future Art Lab am Campus der mdw vereint unter seinem Dach nicht nur Forschung und Lehre, sondern dient auch als öffentliche Aufführungsstätte und schafft damit eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Ausbildung und der Öffentlichkeit. Diese bedeutende gesellschaftliche Aufgabe im Rahmen eines komplexen Bauprojekts so qualitätsvoll umzusetzen, verdient besondere Würdigung. Mit dem Angebot eines „Labors“, das die menschlichen Sinne direkt adressiert, wird dem Virtuellen in unserer immer mehr digitalisierten Welt ein erfrischender, wohltuender Kontrapunkt gesetzt.
Kategorie Wohnen – Sponsor: Generali
Kiubo in 8020 Graz
Mit dem Wohnprojekt Kiubo wurde ein herausragender Prototyp für Flexibilität und Anpassungsfähigkeit geschaffen, der einen äußerst wertvollen Beitrag in der Debatte über das Wohnen und vielleicht auch das Arbeiten der Zukunft darstellt. Für diese Leistung gebührt den Projektentwicklern großer Respekt, ebenso ist der Mut zu honorieren, eine gute Idee auch tatsächlich in einem experimentellen Projekt umzusetzen und daraus zukunftweisende Learnings für sich selbst und auch für andere zu generieren.
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- Die Natur als Vorbild
- Margarete Schütte-Lihotzky zur Erinnerung