365 Thema

Manifest gegen die Pflichtübung

© HNP Architects
Stadt braucht Dichte, aber auch Grün
© HNP Architects

„Zuerst fragt die Stadtplanung nach den menschlichen Bedürfnissen, und dann gestaltet der Städtebau unser Nahumfeld konkret aus“, schreibt unser Autor Rudolf Preyer in dieser Ausgabe einleitend über den Städtebau.

von: Roland Kanfer

Welche Bedürfnisse da in Erfahrung gebracht werden, hängt, wie immer bei einer Erhebung, davon ab, wen man fragt. Gerade in der Stadtplanung treffen ja die Bedürfnisse unterschiedlicher Gruppen aufeinander, und die sind in den meisten Fällen alles andere als deckungsgleich. Ein Projektentwickler und Immobilieninvestor hat seine Wünsche an die Politik – und damit an die Stadtplanung. Sein Ziel sind Flächenwidmungen, die ihm eine optimale Verwertung garantieren. Stadtbewohner und Nutzer einer Stadt haben naturgemäß ganz andere Wünsche. Und diese wiederum sind so vielfältig wie die Zusammensetzung dieser Gruppe. Für die einen bedeutet Stadt Urbanität – im Sinne einer „City that never sleeps“ mit Verkehr, Straßen, Asphalt und allem, was dazugehört. Andere träumen von einer grünen Stadt, ohne Autos, dafür mit Flanierwegen und beschaulichen Inseln der Ruhe.  
Je nachdem, wen die Stadtplanung also fragt, wird sie entsprechend unterschiedliche Antworten erhalten. Und die sind – nicht immer ganz uneigennützig – von Trends beeinflusst. Stark im Trend der stadtplanerischen und architektonischen Debatte liegt derzeit der Begriff „Bodenversiegelung“ beziehungsweise dessen Gegenpart, die „Entsiegelung“. Kaum ein Branchen­event, kaum ein Fachartikel, in dem diese Begriffe nicht auftauchen und beklagt respektive bejubelt werden. Das gehört mittlerweile zum guten Ton in der veröffentlichten und von Social-Media-Algorithmen dirigierten Diskussion, ob es in den Zusammenhang passt oder nicht. Dementsprechend wie eine Pflichtübung klingen die Bekenntnisse mancher Immobilienentwickler und Bauunternehmer – deren Interesse ja eigentlich in einem möglichst dichten Verbauungsgrad liegt – zu möglichst geringem Flächenverbrauch, zur Vermeidung von Beton und Asphalt in der Platzgestaltung und zur flächendeckenden Begrünung. Die Architektinnen und Architekten stehen da irgendwo in der Mitte: Sie wollen bauen, viele sehen sich aber als Anwälte der Entsiegelung.
Der Advocatus Diaboli in mir sagt Ihnen: Beides wird sich nicht ausgehen! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für das neue Jahr einen von Moden ungetrübten Blick auf die Stadt als urbanes Pflaster – und: Bleiben Sie gesund!

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