Im Jahr 2001 hatte die Stadt Linz gemeinsam mit Vertretern der ÖBB einen Masterplan für eine Wohnbebauung des ehemaligen Frachtenbahnhofgeländes entwickelt. 2005 kaufte sie das Gelände und führte einen städtebaulichen Wettbewerb für das „Grüne Mitte Linz“ genannte Wohnprojekt mit 744 Wohnungen durch. Das von der Stadtplanung Linz weiterentwickelte Siegerprojekt des bayerischen Architekturbüros Blaumoser bildete die Grundlage für die einzelnen Architekturwettbewerbe von sieben oberösterreichischen Wohnbaugenossenschaften. Zusätzlich wurde im Zentrum des neuen Stadtteils ein von der Linzer Landschaftsarchitektin Heidelinde Holzinger geplanter 13.800 Quadratmeter großer öffentlicher Park angelegt.
Blockrandbebauung mit Knick
Für den Bauplatz 5 lobte die Genossenschaft Baureform-Wohnstätte im Jahr 2014 einen geladenen Realisierungswettbewerb aus, den das Linzer Architekturbüro Dworschak + Mühlbacher für sich entscheiden konnte. Das Quartier 21 der „archinauten“ Dworschak und Mühlbacher bildet den Schlussstein der neuen „Grünen Mitte Linz“. Die Blockrandbebauung zur Westbahn hin wird entsprechend den Bauvorschriften mit einem leichten Knick fortgesetzt und abgeschlossen. Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Peter Lorenz würdigte die städtebauliche Klarheit der beiden Baukörper sowie räumliche Qualität des mäandrierenden Einzelbaukörpers mit den beiden Innenatrien, die wichtige soziale Funktionen nachhaltig übernehmen. Dieser Solitär im Inneren des Bauplatzes schafft Abstands- und Zwischenzonen im Baufeld selbst, wie auch zu den angrenzenden Nachbarschaften. Nach außen hin präsentiert sich das Quartier 21 durch die feingliedrige Lochfassade als homogene und eigenständige Großform im städtebaulichen Kontext.
Die beiden Wohnhäuser werden über jeweils ein zentrales Stiegenhaus erschlossen. An der nördlichen Stichstraße liegt die Ein- und Ausfahrt für die gemeinsame Tiefgarage. Die 58 Wohnungen im Solitär sind über ein weites gedecktes Entree erreichbar. Die innere Erschließung erfolgt über ein System von kurzen, lichtdurchfluteten Laubengängen. Die Einschnitte in den Baublock – die grünen Innenatrien – bewirken
eine Auflockerung der großen Baumasse, vergrößern die Außenhülle und schaffen damit zusätzliche Belichtungs- und Belüftungsflächen.