Brutalismus und Wohlfühlatmosphäre? Nackte Betonwände und Kuschelpädagogik? Geht das denn zusammen? Der neue Schulcampus im Bregenzer Stadtteil Schendlingen wird das noch beweisen müssen. Er ist erst seit dem Wintersemester 2017/18 in Betrieb. Volks- und Mittelschüler werden das Gebäude, das vollständig mit unbehandeltem und rohem Material – neben Sichtbeton sind das sägeraue Esche, Weißtanne, Filz, Glas, geschliffener Estrich – errichtet wurde, nach und nach in Besitz nehmen und, so ist zu hoffen, sich dort wohlfühlen.
Der Schulcampus Schendlingen ist der erste seiner Art, weitere derartige Clusterschulen sind für Bregenz geplant. Ausgangspunkt für die Idee einer Bildungslandschaft waren die sich verändernden gesellschaftlichen Umstände, die einen erweiterten Bildungsbegriff notwendig machen. Die ganztägige Schulform, die auch das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt, bietet in diesem Stadtteil, in dem 65 Prozent der Schüler eine nichtdeutsche Muttersprache haben, einen Lern- und Lebensraum für die sechs- bis 14-Jährigen.