353 Naturstein

Kunst und Handwerk

© Waltraud Sinawehl/Landesinnung Bauhilfsgewerbe NÖ
Seit Jahrtausenden sind Steinmetze für die Erschaffung unzähliger sakraler und profaner Bauten verantwortlich.
© Waltraud Sinawehl/Landesinnung Bauhilfsgewerbe NÖ

Das Steinmetz-Kunst- und Handwerk wurde als immaterielles UNESCO-Kulturerbe anerkannt. Das ist eine Anerkennung für die lebendige Tradition und das sinnstiftende Brauchtum der österreichischen Steinmetze.

Vom Faustkeil bis zur Venus von Willendorf, von Stonehenge bis zum Stephansdom: Aus Stein wurden Werke geschaffen, die die Jahrtausende überdauerten. Das ist nicht nur den geschickten Händen der Steinmetzinnen und Steinmetze zu verdanken, sondern auch dem entsprechenden Wissen, das von Generation zu Generation übertragen wurde.

Diese reiche und zugleich lebendige Tradition ist nun offiziell dokumentiert: Die Österreichische UNESCO-Kommission beschloss am 23. September 2020, das Steinmetz-Kunst- und Handwerk in die Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufzunehmen. Mit 7. Oktober 2020 wurde dies wirksam.

Uralte und hochmoderne Methoden
Eine lange Tradition allein reicht freilich nicht, um die UNESCO-Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört auch, dass die Kunst und das Handwerk mit modernsten Methoden ständig weiterentwickelt werden. Beste Beispiele dafür sind der vor wenigen Jahren begründete vierjährige Lehrberuf „Steinmetztechnik“ oder die Fachschule für Steingestaltung und Steintechnik in Hallein. Beide Ausbildungen schließen mit dem Erwerb der traditionellen Handwerksfertigkeiten ab und setzen auf computergesteuerte Steinbearbeitung mittels CAD-Zeichnungen und CNC-Programmen.

In Österreich gibt es aktuell 820 eingetragene Mitglieder des Berufszweiges, vom handwerklichen Einpersonenbetrieb bis zum steinverarbeitenden Industrieunter­nehmen. Sie alle verbindet, dass sie ihre Identität als Berufsgruppe auf dieses spezielle handwerkliche Wissen und Können gründen.

Ob es die nach strengen Regeln und mit feinen Linien konstruierten Steinmetzzeichen („Handgemale“) sind, der lederne Lendenschurz, die Verehrung der „Quatuor coronati“-Heiligen als Schutzpatrone, das „Bernhard eingraben“ (symbolische Beerdigen eines unbrauchbaren Steins) oder das Hilfsersuchen bei der Arbeit („Angesprochen“ – „Bedankt“): Bei den Steinmetzinnen und Steinmetzen haben sich besonders viele althergebrachte Bräuche erhalten.

Unikate für alle Lebensbereiche
„Es erfüllt mich als Steinmetz mit Stolz und Freude, dass das Steinmetz-Kunst- und Handwerk in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESO aufgenommen wurde“, sagt Wolfgang Ecker, Bundesinnungsmeister der Berufsgruppe der Steinmetze und Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich. „Unser Handwerk bekommt damit die Beachtung, die es verdient. Wir erschaffen mit viel Kreativität handwerkliche Unikate für alle Lebensbereiche. Unser Handwerk ermöglicht die Errichtung von Kulturgütern, die überdies dazu beitragen, alte Traditionen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“ 

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