Von den Projektanten war eine Gesamtdarstellung aller Ansätze zum Thema sowohl hinsichtlich der Maßnahmen in Planung und Bau als auch hinsichtlich Finanzierungsformen, Einsparungspotenzial bei den laufenden Kosten und den Baukosten gefordert sowie eine Darstellung hinsichtlich der Auswirkungen der gesetzten Maßnahmen auf die künftigen NutzerInnen. Der Juryvorsitzende betont die Wichtigkeit, das Thema „Kostengünstiges Wohnen“ in den Vordergrund zu stellen. In den Fokus der Beurteilung rückt damit die Frage nach den spezifischen Beiträgen zu einem kostengünstigen, leistbaren und gleichermaßen qualitätsvollen Wohnen.
Es folgt die Erläuterung des Standortes.
Die Fixstarterin auf Platz A erläutert das städtebauliche Konzept. Der Standort ist geprägt von der Ostbahn im Westen, dem Fernheizwerk im Süden und einer Bebauung im Norden. Auf die Ostbahn wird mit einer winkelförmigen Bebauung als Schallschutz reagiert. Im Erdgeschoß sind großzügige Durchlässe vorzusehen sowie differenzierte räumliche Zonen innerhalb des Areals. Im Erdgeschoß sind Sondernutzungen und Geschäftsflächen möglich. Die Widmung GV besagt, dass bis 3,50 m Fußbodenoberkante keine Aufenthaltsräume von Wohnungen im Erdgeschoß möglich sind.
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Projekt A-1 Siedlungsunion / königlarch / rajek barosch
Fixstarter BPL A
Ökonomie
Das vorliegende ökonomische Konzept ist nicht beurteilbar. Die Superförderungskonditionen entsprechen in der dargestellten Form nicht den Förderungsbedingungen. Die Grundstücksnebenkosten sind unvollständig und nicht nachvollziehbar, beispielsweise steht der angesetzte Baurechtszins bis Bezug nicht im Einklang mit der Auslobung. Die Ausnutzung des Grundstückes ist im Hinblick auf einen Baurechtszins von € 1,13/m2 Nfl. grundsätzlich zu überdenken. Die Gesamtbaukosten sind die höchsten im Bewerberfeld.
Soziale Nachhaltigkeit
Der Wohnungsmix und die Durchschnittsgröße der Wohnungen, insbesondere die sehr großen Loggien, sind speziell im Hinblick auf das Thema „Kostengünstiges Wohnen“ problematisch. Es ergeben sich daraus pro Wohnung hohe Einstiegs- und Nutzerkosten. Positiv werden die direkte Belichtung der Garage, die Vermeidung von Angsträumen und die großzügigen Stiegenhäuser beurteilt.
Architektur
Der Entwurf stellt eine Konkretisierung des städtebaulichen Leitprojektes dar. Die Reaktion, auf die Lage an der Bahn mit einer Lärmschutzwand als zweite Haut des Gebäudes mit dahinter liegenden Allgemeinräumen zu reagieren, stellt einen spannenden Beitrag dar, der Mehraufwand führt zu ergänzenden, intelligent gelösten zusätzlichen Angeboten. Die Zeile zur Bahn bietet hohe Qualität mit guten Grundrissen. Bei den kleinen Zeilen mit Erschließung über zwei Stiegenhäuser und Maisonettewohnungen ergeben sich große Wohnungen, deren Größe das Thema „Kostengünstiges Wohnen“ konterkariert. Die hohe städtebauliche Qualität des Projektes schlägt sich nicht im Thema nieder. Mit einem Wohnungsdurchschnitt von 88 m2 ergeben sich die höchsten Nutzerbelastungen im Bewerberfeld.