366 Projekte

Kopfüber in den Wolken

Alle Fotos: © Alex Filz
Für Überraschung bei diesem Hotel sorgt die untere Ebene der Plattform, wo die Häuser scheinbar kopfüber stehen.
Alle Fotos: © Alex Filz

Hub of Huts, Olang (IT) / noa* network of architecture

2016 entwarf das Architekturbüro noa* network of architecture aus Bozen den auskragenden Pool für das Hotel Hubertus in der Südtiroler Gemeinde Olang, der dank seiner starken Präsenz an einen Findling zwischen Erde und Himmel erinnert. Im Jahr 2019 erhielt das Studio einen neuen Auftrag, nämlich die Gestaltung eines Erweiterungsbaus zum Zwecke der Erholung.
Der neue Baukörper befindet sich an der südöstlichen Seite des Gebäudes, spiegel­bildlich zum Schwimmbad. Wie das Schwimm­bad ist auch dieser vom Hauptteil des Hauses abgekoppelt: Es handelt sich um eine frei stehende Plattform, die 15 Meter über dem Boden schwebt. Getragen wird die Struktur von zwei mit Lärchenholz verkleideten Säulen und ist optisch an die dahinter liegende Fassade angepasst. Den Neubau erreicht der Besucher über einen schwebenden Steg, der gleichzeitig den neuen Ruheraum erschließt, der Platz für bis zu 27 Personen bietet. Die Plattform beherbergt einzelne kleine Häuser mit Sattel­dächern, die das Funktionsprogramm auf zwei Ebenen umsetzen.
Für Überraschung sorgt die untere Ebene der Plattform, wo die Häuser scheinbar kopfüber stehen. Die beiden Ebenen zeichnen sich durch unterschiedliche Privatsphären aus, wobei die Räume oben eher offen und die Räume unten geschützt sind. Im Obergeschoß befinden sich zwei Whirlpools, zwei Panoramaduschen und ein Umkleide­raum. Das untere Stockwerk ist ein textilfreier Bereich: Im zentralen, geschlossenen Teil befindet sich das Foyer. Von hier aus hat man Zugang zur Softsauna, zur finnischen Sauna, zu einer Duschkabine, zu einer Kaltnebeldusche und zu einem dritten Außenpool, aus dem der Blick über die umliegende Landschaft schweifen kann.

Umgekehrte Dächer
Die Entscheidung, mit umgekehrten Dächern zu arbeiten, hatte für das Architekturbüro formale und funktionale Gründe: zum einen den Wunsch, die Architektur eines Bergdorfs nachzubilden, zum anderen die praktische Notwendigkeit, die Wasseraufbereitungsanlage im Fall des Schwimmbads und die Sitzreihen im Fall der Saunas in den umgekehrten Dächern unterzubringen. Außerdem ermöglichen die versetzte Anordnung der Hütten und die wechselnde Ausrichtung der Firste einen 360-Grad-Blick auf die Landschaft, den eigentlichen Protagonisten des Projekts.
Die Farb- und Materialwahl steht im Einklang mit der Berglandschaft: Aluminiumpaneele in natürlichen Brauntönen verkleiden die einzelnen Kabinen ebenso wie die Decke, deren Dicke durch eine Stahlträgerkonstruktion bestimmt ist. Die Lamellen, die die Blicke abschirmen, sind ebenfalls aus demselben Material und in derselben Farbe. Die Fußböden sind aus hellbeiger Keramik, während man im Ruheraum einen Fußboden aus weiß geölter Eiche vorfindet. 

Projekt
Hub of Huts
Alpin Panorama Hotel Hubertus, Geiselsberg – Olang (Südtirol, IT)

Bauherr
Familie Gasser

Architektur/Interior Design
noa* network of architecture, Bozen/Berlin
noa.network

Tragwerksplanung, Örtliche Bauleitung
iPM Ingenieurbüro, Bruneck
ipm.bz

HLS-Planung
Herokal, Bozen
herokal.it

Projektdaten
Grundstücksfläche: 17.700 m²
Bruttogeschoßfläche: 460 m²

Projektablauf
Planungsbeginn 03/2022
Baubeginn 03/2022
Fertigstellung 06/2022

Materialien
Fassade: Metallpaneele (Prennwerk)
Türen: Holz (Rubner)
Bodenbelag: Parkett Eiche gebürstet (Appenbichler)
Fliesen: Armonie, „Work“, bronzo (Gartner Fliesen)
Decken: Trockenbau (Frena)
Beleuchtung: Lichtstudio Eisenkeil
Sanitärgegenstände:
Waschbecken GSI KUBE X
Armaturen:
Eurosmart CE, Grohetherm (Grohe)
Raindance, Croma Select S (Hansgrohe)
Nekfloor (Bossini)
IXMO Armatur (Keuco)
WC und Bidet: GSI Pura

„Das Wesentliche an diesem Projekt ist die Umkehrung der Horizonte und der daraus resultierende Effekt des Staunens. der Perspektivenwechsel ist sehr häufig in Wellness­bereichen, wo sich die Ansichten ständig ändern.“

Das Team des Architektur- und Designstudios noa*, das sind die Gründer Stefan Rier und Lukas Rungger sowie die Partner Andreas Profanter, Christian Rottensteiner und Barbara Runggatscher, setzt auf eine interdisziplinäre Entwurfsmethodik. Das Konzept der „Emergenz“, wo das Ganze weit mehr ist als die Summe der einzelnen Teile, wird zur zentralen Strategie einer holistischen Herangehensweise. Teams aus Architekten, Interior Designern, Produkt-, Mode- oder Grafikdesignern bis hin zu Musikern, Schriftstellern und Historikern werden zeitlich variabel zusammen­gestellt, um sich mit interdisziplinären Herausforderungen zu befassen. 

NOA* - NETWORK OF ARCHITECTURE
Bozen/Berlin        
Gegründet 2011             
noa.network

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