Eine Eigentümergemeinschaft des Stiftes Admont und der Barmherzigen Schwestern Graz lud im Jahr 2016 zu einem Architekturwettbewerb ein. In der Vinzenzgasse in Graz-Eggenberg sollte ein Wohnbau mit Kindergarten und Kinderkrippe entstehen. Acht Projekte wurden eingereicht, von denen die Jury drei Gewinner kürte. Beauftragt wurde letztlich das Büro des Grazer Architekten Markus Pernthaler, als Generalplaner stand schon vorher das Grazer Zivilingenieurbüro Wallner & Schemitsch fest.
Das Areal liegt im mittleren Westen von Graz. Dieses Gebiet hat ein Netzwerk von Schwerpunkten. Dazu gehören unter anderem die List-Halle, die Smart-City, Schulen in der Dreihackengasse, das LKH West oder das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen eine Kleingartenanlage, öffentliche Sportflächen und kleinteilige Bebauungen. Gründerzeitliche Blockrandbebauungen in der Vinzenzgasse und Wohnbauten aus den 60er-Jahren definieren die Maßstäbe der Umgebung.
Logische Höhenstaffelung
Die beiden Baukörper in Stahlbeton- und Ziegelbauweise fügen sich in die Geometrie des Grundstückes, wobei die Höhenstaffelung der Logik von Besonnung und Beschattung folgt. Die östlich gelegenen Gebäude folgen einem rhythmischen Wechsel von Baukörper und Zwischenräumen, während sie als Gesamtbaukörper nach Süden einen sich öffnenden Winkel mit dem zweiten Riegel bilden. Erschlossen werden die Häuser über drei Lifte und fünf Treppenhäuser. Das konstruktive System ist auf einem Achsraster von sechs Metern aufgebaut. Die Wohnungsgrundrisse haben abgegrenzte Installationszonen und sind somit flexibel angelegt.
Kommunikationszone Plattform
Die Überplattung des Kindergartens und der anschließenden Fahrradabstellplätze schafft eine Kommunikationszone im ersten Obergeschoß und trennt räumlich wie akustisch die Freiflächen der Krippe vom Grünraum der Bewohner. Diese Plattform erstreckt sich über die Einfahrtsrampe der Tiefgarage ganz im Osten und wirkt als kompositorische Klammer der Anlage.