Im Jahr 1989 wurde die in Wien seit den siebziger Jahren stattfindende „Sanfte Stadterneuerung“ um das Instrument der Blocksanierung erweitert. Das heißt, mehrere Wohngebäude werden liegenschaftsübergreifend saniert. Der Initiator, der wohnfonds_wien – fonds für wohnbau und stadterneuerung, beauftragt Teams von Fachleuten, dicht bebaute und strukturschwächere Gebiete zu analysieren und Konzepte für deren Aufwertung auszuarbeiten. Dazu gehören etwa Verbesserungen im privaten und halböffentlichen Raum durch Teilentkernungen und Begrünung auf der Liegenschaftsebene, Aufwertungen des öffentlichen Raums und Lösungen für den ruhenden Verkehr, die Erhaltung einer kleinräumigen Nutzungsmischung oder Verbesserungen der sozialen Infrastruktur. Die Lösungen sollen gemeinschaftlich im Dialog zwischen politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und administrativen Einrichtungen erarbeitet werden.
Blocksanierung Lienfeldergasse
Aktuelles Beispiel für eine Blocksanierung ist das Grätzl Lienfeldergasse in Wien-Ottakring. Das Gebiet mit mehr als 100 kleinteiligen Parzellen liegt an der Wilhelminenstraße, zwischen Seitenberggasse und Redtenbachergasse und ist geprägt von unterschiedlichen Gebäudehöhen und Nutzungen. Bis zum Jahr 2022 werden hier Initiativen zur Aufwertung und Sanierung durchgeführt. Im Vorjahr wurde das Wiener Architekturbüro RAUMKUNST mit der Bestandsaufnahme der sechs Baublöcke sowie der Erarbeitung eines städtebaulichen und gebäudebezogenen Konzepts beauftragt, um die Wohn- und Lebensqualität in diesem dicht verbauten Gebiet zu verbessern. Die erste Phase der Bestandsaufnahme ist abgeschlossen, mit konkreten Verbesserungs- und Sanierungsvorschlägen ist in den nächsten Monaten zu rechnen. Dazu könnten Ausbauten von Dachgeschoßen und Innenhöfen sowie die Schaffung von zusätzlichen Geschäftsflächen in den Erdgeschoßbereichen zählen.
Informationen
wohnfonds.wien.at