Nachverdichtung in der Stadt
Nachverdichtung ist angesichts des Bevölkerungszuwachses in Städten das Gebot der Stunde: Sie passiert in Form von Anbauten, Aufstockungen, Ergänzungen und Erschließung von Baulücken. Besonders bei der Nachverdichtung in innerstädtischen Gebieten ist das Bauen mit Holz aus unterschiedlichen Gründen ideal: Durch sein geringes Gewicht und seine hohe Festigkeit kann es insbesondere bei Anbauten und Aufstockungen gut verwendet werden. Gleichzeitig bietet der hohe Vorfertigungsgrad viele Vorteile: Kürzere Bauzeiten, saubere Baustellen und geringere Lärmentwicklung tragen dazu bei, die Beeinträchtigungen für die Nachbarschaft hintanzuhalten.
Baumaterial für Gegenwart und Zukunft der Stadt
Die Schaffung von Wohn- und Gewerberaum sowie Infrastruktur ist ein zentrales Thema. Dabei gilt es gleichzeitig, die zunehmende Bodenversiegelung einzubremsen. Berlin (mit Einzugsgebiet) erlebte zwischen 2012 und 2016 einen Flächenverbrauch durch Stadterweiterungen auf Grün- oder landwirtschaftlich genutzten Flächen von 1,5 Fußballfeldern pro Tag, München (mit Einzugsgebiet) verbrauchte 1,8 Fußballfelder und Wien (mit Einzugsgebiet) 2,1 Fußballfelder pro Tag. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an den Klimaschutz: Angesichts der Klimakrise und der Erhitzung der Städte sind alternative Lösungen beim Bauen gefragt, trägt doch der globale Bausektor mit 40 Prozent zu den weltweiten CO2-Emmissionen bei und zählt damit zu den Schlüsselbereichen der Dekarbonisierung.
Urbanes Bauen mit Holz
Für die vierte Ausgabe der proHolz Student Trophy mit dem Titel woodencity kooperierte proHolz Austria in Zusammenarbeit mit proHolz Bayern erstmals mit den Städten München, Berlin und Wien: Im Fokus standen drei konkrete Bauaufgaben zur urbanen Nachverdichtung. Rund 300 Studierende haben in interdisziplinären Teams mitgemacht. Aus 91 Projekteinreichungen von 29 Universitäten und Fachhochschulen aus fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Russland) wurden zehn Projekte von einer internationalen Jury ausgewählt. Am 19. Mai wurden die Holzbauprojekte im Rahmen einer Festveranstaltung an der Technischen Universität Wien ausgezeichnet und Preisgelder in der Höhe von 16.000 Euro vergeben.
Bei den ausgewählten Bauaufgaben in München (Gelände der ehemaligen Funkkaserne), Berlin (Stadtquartier beim ehemaligen Haus der Statistik) und Wien (Ottakring, Wohnhausanlage Karl-Kysela-Hof aus den Jahren 1967–1969) ging es darum, leistbaren Wohnraum in bestehenden Arealen und in Interaktion mit bestehenden Gebäuden neu zu schaffen.
proHolz Student Trophy
Die proHolz Student Trophy ist eine Initiative von proHolz, die seit 2016 biennal ausgelobt wird. Für die Einreichungen bilden Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens interdisziplinäre Teams, die von Lehrenden begleitet werden. Ziel ist die Auseinandersetzung mit dem Holzbau und Know-how in der Verwendung von Holz als Baumaterial zu vermitteln.