Die Firma Egger, Hersteller von Spanplatten, Faserplatten, OSB und MDF aus Holz, verfolgt den grünen Gedanken nicht nur in der Produktion. Umweltfreundliche Technologien und Materialien standen auch im Mittelpunkt der Architektur des Stammhauses in St. Johann in Tirol. Man entschied sich für grüne Produkte von Rockwool, des weltweit führenden Herstellers von Produkten und Systemlösungen aus Steinwolle. Steinwolle steht für Nachhaltigkeit und hohes Rohstoffvorkommen, aber auch für Langlebigkeit bei voller Funktionsfähigkeit, das Cradle-to-Cradle-Prinzip und das gesunde Raumklima, das dem Bauherrn ein besonders Anliegen war. Dass die Steinwolle-Dämmstoffe tatsächlich eine grüne Farbe aufweisen, liegt an den verwendeten Bestandteilen und dem Produktionsprozess.
Das Egger-Stammhaus entspricht durch Passivhauskomponenten mit sehr hohen Dämmwerten dem Niedrighausstandard. Beheizt wird es mittels Fernwärme aus dem Egger Werk St. Johann, gekühlt durch Grundwasser. Die beim Bau eingesetzten Produkte sind zu 100 Prozent recycelbar und bestehen zum Teil bereits aus recycelten Materialien.
Die Ausschreibung für die Errichtung des Stammhauses erfolgte 2008. Architekt Bruno Moser aus Breitenbach stellte sich erfolgreich den Anforderungen an Umweltfreundlichkeit, an eine offene und gesunde Atmosphäre und innovativen Stil. Heute bietet das Stammhaus in St. Johann den Überblick über die komplette Produktpalette wie Laminatfußböden, OSB-Platten, Schnittholz, Schichtstoff, MDF, Kompaktplatten, Eurodekor sowie ProAkustik-Platten und Eurolight-Leichtbauplatten.
Bei der Dämmung setzt das Unternehmen auf die Produktpalette von Rockwool. Steinwolle-Produkte wurden sowohl in den Wänden als auch im Dachbereich eingesetzt. Varirock ist eine relativ weiche Platte, die in dünne Wände, z.B. Zwischenwände, eingebracht wird und den Hohlraum füllt. Zum Einsatz kam Varirock 040 in den Stärken 50 und 80 mm. Für die Wärmedämmung der Außenwand war eine höhere Verdichtung notwendig, realisiert mit dem hoch komprimierten Dämmfilz Flexirock 035 in der Stärke von 140 mm. Die Dämmplatten wurden bereits bei Holzbau Saurer in die einzelnen Holzmodule eingearbeitet. Die Verwendung von Steinwolle sparte viel Zeit. Hanf ist schwieriger zu schneiden, Styropor muss genau angepasst sein, da es nicht komprimierbar ist. Steinwolle dagegen kann gut mit dem Messer geschnitten und einfach in den Holzspalt oder zwischen die Wandsteher gedrückt werden. Die Planung der Anlage hat neun Monate in Anspruch genommen. Durch den hohen Vorfertigungsgrad im Holzbau konnten die Gebäude schon knapp ein Jahr nach dem Spatenstich bezogen werden. Die Kombination Holz und Steinwolle hat sich auch in Brandschutzfragen bewährt. Steinwolle ist nicht brennbar und zählt zur Euroklasse A1 nach EN 13501-1. Die Steinwollfaser hat mit über 1.000 Grad Celsius einen hohen Schmelzpunkt, damit ergibt sich ein besserer Brandwiderstand. Das höhere Gewicht der Steinwolle sorgt außerdem für den besseren Schallschutz. Aus einem Kubikmeter Stein können übrigens 100 Quadratmeter Steinwolle erzeugt werden.