Das Projekt ging aus einem geladenen Wettbewerb hervor, in dem nicht nur besondere Architektur sondern auch hoher sozialer Standard für die Benutzer, eine ökologisch hochwertige Bauweise und ein Plusenergiegebäude verlangt wurden (sh. Architekturjournal wettbewerbe 301, Seite 8). Wesentlich für das Projekt ist, dass die ökologischen und energetischen Ziele als ein Gemeinsames mit der Architektur gesehen wurden und die Architektur und die Energie sich gegenseitig unterstützen.
Der Firmensitz der Windkraft Simonsfeld AG liegt am südöstlichen Ortsrand von Ernstbrunn. Er besteht im Wesentlichen aus einem Bürobau und einer Lagerhalle. Die Lagerhalle ist ein kubischer Holz-Massivbau (Brettsperrholz) mit einem Werkstättenbereich. Der Bürobau ist ein einfacher Baukörper mit einem südlichen Kommunikationsbereich und einem nördlichen Bürobereich. Der südliche Bereich ist verglast und so gegen Osten verschwenkt, dass er sich zu einer gegenüber auf eine Anhöhe befindlichen Windkraftanlage des Unternehmens orientiert.
Energiekonzept
Das Gebäudekonzept entspricht dem Passivhausstandard. Das kühlere Lager hat einen eigenen, für dieses Innenraumklima optimierten Baukörper. Der Bürobau ist in zwei unterschiedliche Klimabereiche geteilt: Alle Büros sind nach Norden orientiert, sodass die Fenster keine Überhitzungsgefahr darstellen und optimale Computerarbeitsplätze gegeben sind. Ein fallweise schwankendes Raumklima im südlichen, verglasten Bauteil kann physiologisch positiv gesehen werden.
Die leicht geneigte und mit starr montierten Photovoltaik-Elementen (147 m², 13,2 kWp) ausgestattete südliche Glaswand ist im Winter vollständig besonnt und im Sommer vollständig beschattet. So wurden die winterlichen passiven Solargewinne optimiert und das Gebäude ist „passiv“ im Sommer vor Sonne beschützt.