Dem Wachstum der Wiener Bevölkerung wird nicht nur mit neuen Wohnbauten entsprochen, sondern konsequenterweise auch mit zusätzlichen Schulbauten. So wird, zehn Jahre nach Eröffnung des Bildungscampus Gertrude-Fröhlich-Sandner am Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs, in diesem Stadtentwicklungsgebiet heuer ein zweites Schulbauvorhaben fertiggestellt. Der Bildungscampus „Christine Nöstlinger“ an der Taborstraße 120 wird einen 16-gruppigen Kindergarten, eine 22-klassige Ganztagsvolksschule und eine 20-klassige Neue Mittelschule sowie eine Fachmittelschule mit zwei Klassen und Räume für Sonderpädagogik umfassen. Geplant vom Wiener Architekturbüro Klammer*Zeleny, nimmt der neue Bildungscampus die umgebenden städtebaulichen Strukturen auf und setzt sich als differenzierter Baukörper in sein neues Umfeld. Durch den dreiarmig strukturierten Baukörper wird dieser für
Kinder überschaubar und stellt trotz seiner Dimension einen städtebaulichen Mehrwert dar. Der Aufbau des Gebäudes ist klar und einfach: In den drei Gebäudearmen sind die Bildungsbereiche untergebracht, die durch die gemeinschaftlich genutzten Funktionen miteinander verwoben sind.
Gemeinsam lernen und frei bewegen
Im Stadtentwicklungsareal Nordbahnhof eröffnet im Herbst der Bildungscampus „Christine Nöstlinger“, das dritte „Campus plus“-Projekt der Stadt Wien. In Penzing entsteht in der Dreyhausenstraße eine neue Volksschule, die auch auf das Prinzip der „Bildungscluster“ setzt.
Campus plus
Dieser Campus ist nach den Bildungscampussen Friedrich Fexer und Berresgasse das dritte „Campus plus“-Projekt der Stadt Wien. Bei diesem Konzept werden jeweils vier Schulklassen und zwei Kindergartengruppen zu Bildungsbereichen, sogenannten Clustern oder „Biber“, mit multifunktionalen Räumen zusammengefasst. Die Kinder halten sich dabei nicht ausschließlich in ihrem Klassen- oder Gruppenraum auf, sondern können sich frei bewegen und beispielsweise selbstständig eine andere Gruppe besuchen oder das Angebot des multifunktionalen Bereiches nutzen. So können Kinder im Alter von null bis
zehn Jahren dort miteinander den Tag verbringen.
Volksschule mit innovativen Lernformen
Die gemeinsame Nutzung von Lernräumen und die Zusammenfassung mehrerer Klassen zu Clustern wird auch in der im Februar im Gemeinderat beschlossenen ganztägigen Volksschule Dreyhausenstraße in Penzing realisiert. Das im Jänner 2019 in einem Architekturwettbewerb ermittelte Projekt von Karl und Bremhorst Architekten aus Wien ist ein fünfgeschoßiger Baukörper mit zurückversetztem Dachgeschoß, der sich in die Blockrandbebauung einfügt und auf die angrenzende Wohnbebauung Rücksicht nimmt. Die Schule wird aus 17 Klassen bestehen, organisiert in vier Bildungsclustern, und neben einem Kreativ- und einem Sportbereich auch eine Küche sowie vier Freiklassen umfassen.
Informationen
bildung.wien.gv.at
Wie wohnen wir morgen?
Ausstellung zum Zwischenstand der Internationalen Bauausstellung Wien: Am 8. September eröffnet die interaktive Ausstellung der IBA_Wien im WEST. Mit dem Fokus „neues soziales Wohnen“ präsentieren sich die innovativen IBA-Kandidaten bis 22. Oktober. Zahlreiche Stadtspaziergänge, Baustellenführungen, Vorträge und vieles mehr stehen am Programm.
08.09.–22.10.2020 im WEST
(ehem. Sophienspital), 1070 Wien, Stollgasse 17/ Ecke Neubaugürtel
Informationen
iba-wien.at
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- Raum und Zeit vergessen machen
- Bauträgerwettbewerb 23., GASTGEBGASSE, Wien