Auslober: GWG, 4021 Linz und GWB, 4020 Linz
Art des Wettbewerbes: Anonymer Architekturwettbewerb mit 13 geladenen Teilnehmern.
Beurteilungskriterien: Städtebauliche Lösung; Architektonische Lösung; Konstruktiv-wirtschaftliche Lösung; Funktionelle Lösung.
Beteiligung: 11 Projekte
Zusammenfassung Beurteilung: Zu Sitzungsbeginn berichtet der Vorprüfer, dass die Architekturbüros MVRDV aus Rotterdam und Rüdiger Lainer aus Wien abgesagt und daher kein Projekt abgegeben haben; danach präsentiert er die Vorprüfungsergebnisse. Es erfolgt ein 1. Informationsrundgang, bei dem die Projekte diskutiert werden und insbesondere auf die dominierenden Vorgaben der Ausschreibung (Lärm, Grünflächen) eingegangen wird. Es erfolgt ein weiterer Rundgang, bei dem die Projekte intensiv anhand der in der Ausschreibung vorgegebenen Beurteilungskriterien diskutiert werden. Im Anschluss erfolgt ein 1. Wertungsdurchgang, wobei über jedes Projekt auf Antrag abgestimmt wird. Die städtebaulichen, architektonischen, funktionellen und konstruktiv- wirtschaftlichen Lösungen werden eingehend diskutiert. Zur Ausscheidung eines Projektes ist Einstimmigkeit erforderlich ...
Nach weiterer eingehender Diskussion der drei verbleibenden Projekte wird der Antrag, das Projekt 4 auf Platz 3 zu reihen, einstimmig (8:0) angenommen. Die beiden verbleibenden Projekte werden nochmals eingehend begutachtet und miteinander verglichen. Auf die Frage eines Preisrichters, ob die zwei verbleibenden Projekte die Vorgaben für Lärmschutz und Kosten einhalten, werden diese beiden Bereiche nochmals im Detail erklärt und es wird festgestellt, dass die Vorgaben eingehalten werden. Der Antrag, das Projekt 8 auf Platz 1 und das Projekt 10 auf Platz 2 zu reihen, wird einstimmig (9:0) angenommen.
Architekt Herbert Karrer, Linz
Platz 1, Projekt Nr. 8
Projektbeurteilung:
Das Projekt zeichnet sich durch eine klare Haltung zur Lastenstraße aus unter Anbietung von „verbindlichen“ Elementen – verglaste Loggien etc., die das Rückgrat für die weitere Verbauung anbietet. Anordnung von drei gleichförmigen gut proportionierten Innenhöfen durch drei fingerförmige Baukörper zu Siedlungsmitte hin.
Dadurch durchgängiger, gut nutzbarer Grünbereich. Die schlanken Baukörper erlauben „durchgesteckte“ Wohnbereiche, die eine attraktive Belichtung und Innen-/ Außenbeziehung ergeben. Der wohnungsbezogene Grünbereich wird durch eine skelettartige, flexible Struktur angedeutet, erfordert jedoch noch eine genauere und großzügigere Ausformung im Sinne der Auslobungsforderung der „Hängenden Gärten“. Dies gilt auch für die Ausformung und das Angebot für Dachgärten. Die Wohnungsverteilung und die -grundrisse lassen eine gleichwertige und flexible Nutzung sowie in ihrer Kompaktheit eine wirtschaftliche Errichtung erwarten. Das Projekt zeichnet sich durch eine „intelligente“ Schlichtheit aus, die in der Umsetzung ein großes Potenzial erwarten lässt.