Auslober
EUROPAN Österreich, Europäische Plattform für Architektur und Urbanismus
Art des Wettbewerbs
Das Wettbewerbsverfahren ist anonym, europaweit offen und als einstufiger Ideenwettbewerb mit anschließendem Umsetzungsprozess angelegt.
Gegenstand des Wettbewerbs
In den letzten Jahrzehnten vollzog sich in ganz Europa eine umfassende Stadterneuerung, die den Begriff der durchmischten Stadt etabliert hat. Jedoch wurde damit gleichzeitig ein einseitiges Bild der Durchmischung propagiert. In diesem Bild bildet Wohnen nach wie vor das vorherrschende Programm in den Stadtentwicklungsgebieten der post-industriellen Ära. Es wird „sinnvoll“ ergänzt durch Büroflächen und öffentliche Einrichtungen, durch Kultur, Geschäften und Gastronomie, damit sich ein authentischer, lebendiger und urbaner Stadtteil entwickeln kann. Rückblickend muss allerdings festgehalten werden, dass in dieser gefälligen Durchmischung ein wichtiger Aspekt systematisch ausgeschlossen wurde: die produktive Ökonomie.
Unter dem Thema „Die produktive Stadt“ propagierte Europan14 den frischen Blick auf die Frage der durchmischten Stadt. Wenn wir von alternativen Energie- und hybride Nutzungskonzepte sprechen, die dem Bedürfnis der Menschen nach einer Stadt der kurzen Wege genügen, dann muss das produzierende Gewerbe zum integralen Bestandteil unserer Vorstellung von einer Vielfalt der Lebensweisen, Kulturen und Nutzungen werden.
Durch neue technologische Entwicklungen steigen einerseits die Möglichkeiten der Integration produzierender Arbeit in der verdichteten Stadt. Andererseits lassen neue Praktiken des Alltags zunehmend die Grenzen zwischen Gewerbe, Wohnen und Handel verschwimmen. Neben dem gesellschaftlichen Bedürfnis, Wohnen und Arbeiten wieder enger miteinander zu verbinden, trägt auch das Bewusstsein, Ressourcen zu schonen und lokale Stoff- und Wertschöpfungskreisläufe zu stärken, dazu bei, Orte der Produktion, sofern sie nicht die Lebensqualität beeinträchtigen, wieder in die Stadt zu integrieren. Dabei ging es um die Transformation monofunktionaler Wohngebiete zu produktiven Quartieren ebenso wie um eine Belebung von Stadtgebieten, die überwiegend durch Büros und gewerbliche Nutzungen geprägt sind. Und nicht zuletzt war das Gebäude selbst Teil der produktiven Stadt.
Österreichische Europan-Standorte
Graz
A case study for an extraordinary strip
Die Kärntner Straße im Süden der Stadt Graz zeigt exemplarisch die generische suburbane Einfahrtsstraße der europäischen Stadt. Am höchsten frequentiert und gesehen – und doch am meisten vernachlässigt, definiert sie die ersten Impressionen der städtischen Identität von Graz. Innovative Formen der Nachverdichtung, Programmierung und Neugestaltung sind gefragt um den öffentlichen Raum mit seinen dahinterliegenden Wohnteppichen besser zu vernetzen und zu einem einzigartigen urbanen Boulevard mit einem qualitativen Wohn- und Arbeitsumfeld für Alle zu gestalten.
Linz
Main Station – Productive Hub
Der zentrale Linzer Standort liegt direkt südlich vom Hauptbahnhof. Mit einem gemischt genutzten Stadtquartier (Neue Formen der Produktion, Arbeiten, Wohnen, kommerzielle und soziokulturelle Einrichtungen) soll ein produktiver Hub zwischen der historischen Altstadt und dem Süden der Stadt gelingen. Gefragt sind neue anpassbare Typologien und Strategien der Integration innovativer Produktionsformaten, die den Standort auch als Arbeitsplatz und Produktionsstätte innerhalb der Stadt verankern und neu vernetzen.
Wien
Experiment as method: The birth of industrial city Liesing
Mit drei Europan Implementierungen (E7, E8, E10) ist Wien Liesing bereits einzigartig. Mit Europan14 wird ein ambitioniertes Pilotprojekt initiiert: Ein neues Setting innovativer Typologien soll einen ´Magical-Mix´ an Produktion, Bildung und Serviceeinrichtungen anbieten und potentielle Synergien schaffen. Nach dem strategischen Masterplan-Konzept ´Standpunkt Liesing´ und der Case-study ´Lab-Liesing´, fragt nun Europan14 nach einer architektonisch-städtebaulichen Strategie um die ´Produktive Stadt Liesing´ zu starten.
Teilnahmeberechtigung
Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner unter 40 Jahren, wobei auch Wert auf interdisziplinäre Kooperationen gelegt wird.
Jurysitzungen
1. Runde: Lokale Fachkommissionen in Österreich: September 2017
2. Runde: Internationale Jury in Helsinki, Finnland: 22. Oktober 2017
Bekanntgabe der Ergebnisse online: 1. Dezember 2017
Preisverleihung
16. Jänner 2018 19 Uhr afo Architekturforum Oberösterreich, Linz
Ausstellung der Ergebnisse
16. Jänner 2018 - 3. Februar 218 afo Architekturforum Oberösterreich, Linz
2. Mai 2018 – 1. Juni 2018 HDA Haus der Architektur, Graz
Informationen und weitere Preisträger
europan.at
europan-europe.eu