Die Verschmelzung von zwei Himmelskörpern in einem dreidimensionalen Bauwerk – umgesetzt in die Sprache der Architektur wird daraus eine 255 Meter lange Rampe in der Form des Unendlichkeitszeichens ∞, die bis in den zweiten Stock und wieder zurück ins Erdgeschoß führt. Das 2018 fertiggestellte Planetarium ESO Supernova in Garching bei München, geplant von Bernhard + Partner Architekten aus Darmstadt, ist ein hochmodernes, öffentliches astronomisches Zentrum und eine Bildungseinrichtung der ESO (Europäische Südsternwarte).
Das Herz der ESO Supernova stellt ein digitales Planetarium dar, das dank seiner modernen Visualisierungstechnik ein einmaliges Erlebnis ermöglicht. Vorführungen werden in die 360-Grad-Kuppel – der größten geneigten Planetariumskuppel in Deutschland, Österreich und der Schweiz – projiziert, die über einen Durchmesser von 14 Metern verfügt. Die Kuppel kann bis zu 109 Besucher aufnehmen, hat eine Neigung von 25 Grad und vermittelt das Gefühl, sich mitten im Geschehen des Universums zu befinden. Neben dem Planetarium stehen im Gebäude 2192 m² Ausstellungsfläche sowie Veranstaltungsräume für Seminare oder Events zur Verfügung.
Aufgrund der sehr komplexen Geometrie des viergeschoßigen Gebäudes entwickelten die Tragwerksplaner des Ingenieurbüros Bollinger + Grohmann, Frankfurt, den kompletten Rohbau innerhalb des Planungsprozesses anhand eines 3D-Modells. Neben der Statik liegt die architektonische Besonderheit des Gebäudes in den gerundeten Baukörpern mit geschwungenen Linien. Die Geschoßdecken wurden als Flachdecken mit Hohlkörperelementen ausgeführt und bereichsweise überhöht. Die PSB Durchstanz- und Querkraftbewehrung von Peikko erhöht den Durchstanzwiderstand der Deckenplatten und bietet damit eine zuverlässige Lösung gegen Durchstanz- (PSB) und Schubversagen (PSB-S).
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