Wien baut wieder Gemeindewohnungen. So auch im Wohnquartier Neu Leopoldau auf den Bauplätzen G2 und G3. Die Wohnhausanlage auf G2 besteht aus acht Baukörpern, unterteilt auf fünf Stiegenhäuser. Sie befindet sich zwischen der Menzelstraße im Osten sowie dem Jürgenssenweg im Westen und wird nord- und südseitig von den ehemaligen Verwaltungsgebäuden der stillgelegten Gaswerke Leopoldau begrenzt. Es wurden 153 Wohnung, davon 54 SMART-Wohnungen, errichtet. Das Projekt ist eine Gemeinschaftsarbeit der Architekturbüros Reinberg, Hawlik Gerginski sowie Sophie und Peter Thalbauer.
Ein zentraler Platz bildet die Eingangszone, um den sich erdgeschoßig Gemeinschaftsräume, Hobbyräume und Wohnungen gruppieren. Durch die Erweiterung des Platzes gegen Osten wird ein räumlich wirksamer Anschluss an die Menzelstraße und eine Verbindung des inneren Freiraums des Projekts mit dem allgemeinen öffentlichen Raum hergestellt. Nord-Süd- und Ost-West-Gehwege sorgen für eine gute Erschließung innerhalb der Anlage und Anbindung an die angrenzenden Liegenschaften sowie Verkehrsflächen.
Die Stiegenhäuser 1 und 5 (Architekturbüro Hawlik Gerginski) bestehen aus dem Erdgeschoß und vier Obergeschoßen und werden aus vier Baukörpern gebildet, die mittels Verbindungsbrücken ab dem ersten Obergeschoß zu zwei Erschließungseinheiten zusammengefasst werden. In den Verbindungsbrücken gibt es Kinderwagenabstellräume mit natürlicher Belichtung. Die Stiegenhäuser und Schleusen werden ebenfalls natürlich belichtet. Das Erdgeschoß verfügt über Gemeinschafts- und Hobbyräume, die durch ihre vielfältig halböffentliche Außenraumgestaltung eine urbane Zone ermöglichen. Die Obergeschoße 2 bis 4 bestehen aus Wohnungen mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Größen, die durch einen innen liegenden Gang erschlossen werden.
Stiege 2, der südlichste Teil des Baufeldes G2 (Architekturbüro Reinberg) wird vom Norden her erschlossen. Am Eingang befinden sich ein großer Fahrradraum und anschließend eine Waschküche. Vier Wohnungen im Erdgeschoß sind überwiegend nach Westen und Süden orientiert. Der über Oberlichten mit Tageslicht versorgte Mittelgang erschließt zwei weitere Geschoße.
Stiege 3-Süd (Architekturbüro Reinberg) besitzt keine eigene vertikale Erschließung, die drei Obergeschoße werden über das Stiegenhaus der Stiege 3-Nord (Architekturbüro Thalbauer) erschlossen. So konnten Baukosten gespart werden. Die Erschließungsgänge beider Baukörper (Stiege 2 und Stiege 3S) des Architekturbüros Reinberg werden über Oberlichten mit Tageslicht beleuchtet.
Direkt zugängliche Jugendräume
Die beiden Erdgeschoßwohnungen sind hier nach Westen orientiert. Alle Wohnungen verfügen über Loggien oder Balkone. Dem Konzept des Jungen Wohnens entsprechend haben die größeren Wohnungen jeweils einen Individualraum, der direkt vom Vorraum erreichbar ist und Jugendliche ansprechen soll. In den Wohnzimmern gibt es jeweils Fenster, deren Nische in eine Sitzbank mit attraktivem Ausblick integriert ist. Die Baukörper wurden bewusst einfach und ruhig gehalten, die kubische Bauform erlaubt auch innerhalb der Wohnungen hohe Flexibilität und reiche Tageslichtbeleuchtung, da sehr viele Wohnungen von zwei Seiten her belichtet werden.