366 Interior Design

Einen großen Schritt voraus

© Messe Frankfurt Exhibition / Jochen Günther
Abschalten, aber richtig: Wohnlichkeit wird im Bad immer wichtiger.
© Messe Frankfurt Exhibition / Jochen Günther

Wellness steht hoch im Kurs – nicht nur im Hotel, sondern auch in den privaten vier Wänden, wo Platz dank raffinierter Lösungen wohl keine Ausrede mehr ist. Die ISH Frankfurt zeigt, wie es gehen kann.

von: Barbara Jahn

Spannende Workshops, inspirierende Diskussions­runden und eine Menge Trends erwarten die Besucher der diesjährigen ISH, Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft. Genau gesagt gibt es vier große Haupttrends zu entdecken, die neben wichtigen Themen wie Barrierefreiheit, Bad­planung, Architektur und Forschung in Zukunft eine wichtige Rolle in der Gestaltung und im Interior Design des Badezimmers einnehmen werden: Im größten Badezimmer-Showroom der Welt kann man kommenden März in die Themenwelten Sustainable, Tiny, Wellbeing und Emotional im wahrsten Sinne des Wortes eintauchen.

Statussymbol Bad
Wieder ist es die Nachhaltigkeit, die den übergeordneten Ton angeben wird. Ein wesentlicher Punkt, denn zu immer mehr Genuss gesellt sich auch immer mehr Verantwortungsgefühl, das sich mit den neuesten Innovationen wunderbar verpacken und in Einklang bringen lässt. Das eigene Wohlbefinden ist für viele Menschen in den Vordergrund gerückt. Das Streben nach Ausgeglichenheit, Wärme und Entspannung in einem privaten Setting bildet die Grund­lage für einen Trend, der die ganze Sanitärbranche befeuert, maßgeschneiderte Lösun­gen zu finden – und zwar für jeden Grundriss. Und es gelingt tatsächlich, aus jedem noch so kleinen Bad eine echte Wellnessoase zu machen, was manchmal an ein echtes Wunder grenzt. Die Entwicklung der sogenannten Tiny Bath­rooms wurzelt allerdings auch in der demografischen Entwicklung und in der prognostizierten Landflucht, mit dem Ergebnis, dass immer mehr Städter in immer kleineren Wohneinheiten leben. Dabei ist erstaunlich, dass der Anspruch auf eine körperliche Auszeit auf höchstem Niveau andere Funktionen der Wohnung oft in die zweite Reihe verweist: Wohnen, Essen und Kochen werden zusammengedrängt, Schlafzimmer und Bad werden indes zu den neuen Statussymbolen. Zumindest hat es den Anschein, da immer mehr Menschen bereit sind neben einer guten Matratze auch in einen Nassraum zu investieren, der alle Stücke spielt.

Vermeintliche Bescheidenheit
Der eigentliche Anspruch liegt dabei nicht etwa in der Anzahl der Quadratmeter. Nein, Wände kann man ja bekanntlich nicht hinausschieben. Die herausfordernde Zufrieden­heit stellt sich dann ein, wenn es maßgeschneiderte Lösungen für den individuellen Aufenthalt im Badezimmer gibt. Einerseits betrifft das die Ästhetik, die absolut ansprechend sein soll. Farben, Formen und Materialien können auf persön­liche Vorlieben und Bedürfnisse minutiös abgestimmt werden – idealerweise alles umgesetzt mit nachhaltigen Materialien und langlebigem Design. Andererseits ist es die Technik im Hintergrund, die nicht nur unsichtbar sein, sondern auch einwand- und möglichst wartungsfrei funktionieren muss. Die Bescheidenheit ist also nur als oberflächliche Kompaktheit eine vermeint­liche, doch der Komfort, der damit einhergeht, sei jedem vergönnt. Bevor sich jedoch die einen entspannen, ist für die anderen Präzisionsarbeit angesagt. Wenn jeder Zentimeter zählt, ist eine gute Planung und eine exakte Ausführung das A und O.

Auf ganzer Linie
Ein absolutes Qualitätsmerkmal eines Badezimmers ist zweifelsohne die technische Ausstattung. Ohne sie geht gar nichts – und das in vielerlei Hinsicht. Warum das so ist, ist im Grunde leicht erklärt: je höher der Wohlfühlfaktor – wodurch der auch immer individuell gesteigert werden mag: durch Sprudeln, Massieren, Dampfen, Farben, Licht oder Musik – umso höher die Steigerung der empfundenen Lebensqualität. Das Schöne dabei ist, dass der Luxus sich nicht mehr über die Leistbarkeit definiert, da sich die Produkte und deren Preisniveaus in den letzten Jahren wesentlich demokratisiert haben. Vielmehr wird der Luxus über die Zeit und Aufenthaltsqualität während des Bades, der Dusche oder des Saunagangs wahrgenommen. Das passive Abschalten und der bewusste Rückzug werden zur gesell­schaftlich hoch wertgeschätzten Lieblingsbeschäftigung.

Gutes Klima
Die Technik übernimmt aber auch noch ande­re wesentliche Aufgaben: das Energiesparen und die Reduktion des Wasser­verbrauchs – zwei Themen, die bei der Badplanung immer größere Bedeutung erlangen. Das intensive Nutzen von Infrarot, Sauna und Dampf, individuell programmierbare Duschen, smarte Produkte für wohltuende Beleuchtung bis hin zu erlebnissteigernden Multimedia-Features widersprechen dem Sparen vielleicht auf den ersten Blick.
Doch die Sanitärindustrie lässt sich einiges einfallen, damit Wasser als zentrales Element zelebriert werden kann, ohne es zu verschwenden. Nicht zuletzt kommt auch das Gefühl der Naturverbundenheit nicht zu kurz. Es geht doch nichts über eine herrliche Regendusche, deren Tropfen mit viel Luft angereichert werden, damit man sie mit gutem Gewissen und in vollen Zügen genießen kann. 

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