Es wäre schade, große Flächen, die uns in geschlossenen Räumen, in denen wir ohnehin viel zu viel Lebenszeit verbringen, umgeben, nicht richtig für mehr Komfort, Aufenthaltsqualität und Lebensfreude zu nutzen. Anhand einiger internationaler Beispiele zeigt sich ein repräsentativer Querschnitt, wie man aus einer reinen Funktion mehr machen kann.
Farbe als Mutmacher
In der Leipziger Grundschule am Grünen Gleis steht der homogenen, schlichten Klinkerfassade, die hobusch + kuppardt architekten für ihren Entwurf gewählt haben, ein fröhliches Spiel der Farben im Inneren gegenüber. Dieses wirkt identitätsbildend und hilft bei der Orientierung. Bereits am Eingang, der durch die Verglasung schon weit wirkt, wird man, von außen erkennbar, von einem leuchtenden Gelb empfangen. Während die Klassenräume und Lernzonen selbst mit hellgrauen Bodenbelägen und naturfarbenen Decken mit Holzwolleplatten ein wenig zurückhaltender gestaltet sind, schlagen auch im Treppenhaus kräftige Farbakzente in sattem Orange und Grün durch. Dabei sind die Bereiche komplett in einem Ton ausgestattet, die nach einem komplementären Farbsystem ausgesucht wurden. Auf diese Weise wurde ein ganzheitliches Raumgefüge geschaffen. Einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung leistete Bodenbelagshersteller Forbo mit seiner Produktreihe Marmoleum in den Ausführungen Fresco, Concrete und Ohmex. In der Fritz-Gansbaerg-Schule in Wiesbaden setzt man beim Interior auf noraplan sentica, einen Kautschukbelag mit einem changierenden Grundton von nora systems, der frei von PVC, Phthalat-Weichmachern und Halogenen ist und sich ohne jegliche Zusatzbeschichtung fugenfrei verlegen lässt. Auch hier kommt die enge Verbindung zwischen Sehen und Fühlen zum Tragen: Eine attraktive Farbe und eine angenehme Haptik lassen uns Orte viel positiver erleben. Der rutschfeste und stark beanspruchbare Boden mit seinem changierenden Grundton und insgesamt 38 Farbtönen und der charakteristischen, aber dezenten Granulatstruktur eröffnet den Planern großen Gestaltungsspielraum.