321 Thema

Die Stadt: Mehr als die Summe ihrer Teile

Roland Kanfer . Chefredakteur

Editorial 4/2015

Buchautoren und Filmemacher lieben sie: die Stadt der Zukunft, wenn auch als Antithese zu der von Architekten und Stadtplanern visionierten idealen Stadt. Fritz Langs Stummfilm „Metropolis“ aus dem Jahr 1927 entwarf eine Stadt, in der sich die Oberschicht in ewig blühenden Gärten der Muße hingibt, während die Arbeiterklasse unterirdisch lebt und schuften muss. Ein Thema, das sich in zahlreichen Romanen und Filmen in Variationen wiederfindet. Im Film „Elysium“ lebt die Oberschicht auf einer Raumstation, während die Masse auf der überbevölkerten und zerstörten Erde vegetiert. Die Stadt der Zukunft taucht in Science Fiction-Filmen wie „Das fünfte Element“,„Minority Report“ oder „A World Beyond“ auf: ausgedehnt in die dritte Dimension, mit Hunderte Meter hohen Gebäuden, die auf mehreren Ebenen erschlossen werden, mit fliegenden Autos oder Autobahnen in Hochlage.

Für Architekten und Stadtplaner war und ist die ideale Stadt die Herausforderung schlechthin. Iris Meder nimmt sich in der aktuellen Ausgabe der am Reißbrett geplanten, realen Stadt an: vom antiken Alexandria und La-Chaux-de-Fonds des 18. Jahrhunderts über Brasilia und Chandigarh im 20. Jahrhundert bis zu den asiatischen Boomtowns der Jetztzeit. Und wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es bei der Konzeption der Idealstadt auch zu Fehlplanungen kommen und sich die Utopie zur Dystopie wandeln kann, wie etwa die brasilianische Hauptstadt, in der ähnlich wie im Film nur die Ober- und Mittelschicht wohnt, während den Arbeitern die Favelas bleiben. Das Stadtzentrum ist wenig einladend und besonders an Wochenenden entvölkert.

Organismus Stadt

Eine Stadt ist eben mehr als nur eine Ansammlung von Gebäuden, Verkehrswegen und Menschen. Eine Stadt ist, wie Ilse Huber schreibt, ein Korpus, mit seiner eigenen Flora, Fauna, mit eigenem Klima, mit Organen, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Basierend auf dieser Erkenntnis untersucht die Stadt Zürich derzeit, wie das Zusammenspiel ihrer Organe genutzt und optimiert werden kann, um den Bedarf an Primärenergie um die Hälfte zu reduzieren. Grünflächen im urbanen Raum spielen dabei – neben dem Erholungswert und der Sauerstoffproduktion – als Temperaturausgleich zu den wärmespeichernden Gebäuden eine wesentliche Rolle im Energiehaushalt einer Stadt.

In diesem Sinn haben Stadtplanung und Architektur die gleiche Funktion wie die Medizin – Eingriffe in den Organismus Stadt sollten immer unter Berücksichtigung ihrer Wechselwirkung auf die Gesamtfunktion des Körpers hin untersucht und abgewogen werden.


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