Kühlen ohne Klimaanlage wie im Termitenbau, wandelbare Fassadenbeschattungssysteme, die sich des Mechanismus der Paradiesvogelblume bedienen, oder bionische Konstruktionen, die durch effektive Gewichtsverteilung den Materialeinsatz optimieren – von der Natur inspirierte Designs wurden schon seit der Antike genutzt, erlangten Bekanntheit durch Bionik-Architekten wie Antonio Gaudì und Michael Pawlyn und geben nach wie vor innovative Impulse in der Forschung und Entwicklung. Die Forschungsdisziplin Bionik – als Verbindung von Biologie und Technik – überträgt natürliche Phänomene, Strukturen, Prozesse und Mechanismen in technische Innovationen und nutzt so die ca. 3,8 Milliarden Jahre „Forschung und Entwicklung“, die die Natur im Laufe der Evolution betrieben hat.
Im Technischen Museum Wien zeigt die Sonderausstellung „BioInspiration“ aus dem Parque de las Ciencias in Granada bis August 2023, wie Lösungsansätze der Natur in der Technik nachgeahmt werden können und lädt mit mehr als 200 Objekten, Medieninstallationen und interaktiven Stationen zu einer erstaunlichen Reise durch die verschiedensten Anwendungsbereiche der Bionik ein. Im Bereich Architektur entdecken Besucher nicht nur spektakuläre Beispiele für bionische Architektur, sondern erfahren auch, was wir in puncto Nachhaltigkeit von der Natur lernen können, wie Kühlen ohne Klimaanlage im Termitenbau funktioniert, was Buckelwalflossen mit Windkraftanlagen zu tun haben oder wie Zement klimaschonend „korallenartig wachsen“ kann.