Es präsentiert sich als direktes Gegenüber zur Häuserzeile der Innsbrucker Altstadt. In mittelbarer nördlicher Nachbarschaft, mit einem dazwischenliegeden begrünten Innenhof, befindet sich die Hofkirche. Mit der südlich der Museumstraße befindlichen Häuserzeile und den gegenüberliegenden Altstadthäusern umrahmen diese Baulichkeiten den Franziskanerplatz. Dem Gebäude Museumstraße 1 kommt zusätzlich eine besondere Bedeutung in diesem Ensemble zu, da es den Abschluss der Sichtachse vom Burggraben aus gesehen bildet. Das Bestandsgebäude stammt etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, wobei das Haus noch heute unter dem Namen „Unterbergerhaus“ (benannt nach einer damals dort befindlichen Kunsthandlung) bekannt ist. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und in der Folge Anfang der 1950er-Jahre teilweise abgebrochen. Der Neubau dieses Hausteils erfolgte nach den Plänen von Architekt Prachensky. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass das Haus Museumstraße 1 heute den äußeren Eindruck von zwei nicht zusammengehörenden Gebäuden vermittelt. Für den Betrachter entsteht vielmehr der Eindruck, dass der ältere Teil zur Adresse Museumstraße 3 gehört und mit diesem Haus eine Einheit bildet. Ende der 1980er-Jahre erfolgte im Zuge von kleineren Umbaumaßnahmen die derzeitige Fassadengestaltung, welche von Architekt Hörmann geplant wurde.
Auftraggeber / Auslober
m quadrat immobilienleasing gmbh p.A., Museumstraße 1, 6020 Innsbruck, vertreten durch RA Dr. Klaus Perktold
Verfahrensbüro
ao-architekten ZT-GmbH, Olympiastraße 17, 6020 Innsbruck
Art des Wettbewerbs
geladener einstufiger Realisierungswettbewerb
Gegenstand des Wettbewerbs
Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für die Aufstockung und Fassadengestaltung des Gebäudes Museumstraße 1 in Innsbruck
Die ausführliche Wettbewerbsdokumentation finden Sie in der Ausgabe 362. Zu bestellen unter wettbewerbe.cc/abo
1. Preis: Projekt 001: Henke Schreieck Architekten ZT GmbH, Wien
Projektbeurteilung (Juryprotokoll-Auszug)
Die Verfasser schlagen ein städtebauliches Ensemble vor, das die Nachbarbebauung zu einem gemeinsamen Blockrand miteinbezieht. Eine einheitliche Traufenhöhe lässt einen U-förmigen Baukörper mit Gelassenheit entstehen. Auch dem unterschiedlichen Anspruch von repräsentativer Straßenansicht, Feuermauer und Hoffassade wird der Gestaltungsvorschlag gerecht. Einerseits werden vorhandene strukturelle Elemente bewusst aufgegriffen, um ohne viel Aufhebens gute Innenräume anzubieten, andererseits führen die wenigen Umbauten und Ergänzungen zu einem einfach anmutenden Ganzen, das neuen Nutzungen viele Gestaltungsmöglichkeiten verleiht. Die Eckbebauung wird gedanklich auf die Erscheinung der 60er-Jahre rückgebaut und lässt eine präzise bauliche Umsetzung mit verputzten Bändern und subtil vorgesetzten Nurglasscheiben, welche im Relief auch die typischen Kastenfenster der Nachbarschaft aufgreifen, erwarten. Das aufgesetzte Geschoß löst das oberste Band in einer Lamellentextur auf. Dies verleiht der Ecke zum Franziskanerplatz einerseits etwas Besonderes, andererseits gelingt damit im Verlauf der Museumstraße aber auch eine Abtreppung auf die Höhe der gegenüberliegenden Altstadthäuser.
2. Preis: Projekt 003: Architekt DI Michael Kapeller, Innsbruck
3. Preis: Projekt 004: Architektin DI Silvia Boday, Innsbruck
Die ausführliche Wettbewerbsdokumentation finden Sie in der Ausgabe 362. Zu bestellen unter wettbewerbe.cc/abo