Unter den weltweit verorteten Architekturtrends finden sich kompostierbare Türme, Holz-Wolkenkratzer, 3D-gedruckte Interiors sowie Indoor- und Outdoor-Parks. Die Integration vertikaler Gärten in den Stadtraum stellt nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten einen wichtigen Input in zukunftsfähige Planung dar. Pflanzen helfen, Zonen abzukühlen, filtern Staub aus der die Luft und dämpfen Lärm. Klimatische Verbesserungen fließen also in die Planungen ein, und auch die steigenden Bemühungen, vorhandenes Gebäudematerial aufzubessern und wieder/anders zu verwenden, bezeichnen ein Bewusstsein für Ressourcenschonung. Die Auswahl der Gewinner verschiedener Wettbewerbe lässt sich teilweise diesen Trends zuordnen – zum anderen scheinen Bauten, die dem Dinosaurier-Paradigma „höher, glänzender, mehr Stahl, mehr Glas“ folgen, immer noch einige Faszination auszuüben.
Staatspreis Architektur
Vor kurzem sind die diesjährigen österreichischen Staatspreise für Architektur in den Sparten Handel und Verwaltung verliehen worden. Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort zeichnet mit diesem Preis alle zwei Jahre „herausragende Architekturprojekte“ aus. Dabei kann es sich um neu errichtete, umgebaute oder erweiterte Gebäude aus den abwechselnden Bereichen Tourismus und Freizeit, Industrie und Gewerbe, Verwaltung und Handel handeln. Ein optimales Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist ausschlaggebend für die Beurteilung durch eine Jury, die aus Architekten, Ministeriumsangehörigen und Publizisten besteht. Als Kriterien sind hierfür genannt: Qualität der architektonischen Gestaltung; Einfügung in die Umgebung; Funktionalität/Nutzerwert; Erhaltungs- und innovationsstiftende Impulse; ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit; nachhaltiger Ressourceneinsatz bei Errichtung; Betrieb/Rückbau/Baumaterial/Energie; soziale Nachhaltigkeit; verantwortungsbewusster Umgang mit Menschen/Barrierefreiheit; Wirtschaftlichkeit/Flexibilität/Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen; Integration digitaler Lösungen; Regionale Wirkungen/Berücksichtigung des sozialen Umfeldes bei der Standortwahl.
Bundesministerin Margarete Schramböck bemerkte bei der Verleihung des Staatspreises im Technischen
Museum Wien zu den Ansprüchen an Architektur: „Exzellente Baukultur und innovativer Einsatz von Zukunftstechnologien sind heute eine Selbstverständlichkeit für Unternehmen mit internationaler Positionierung. Architektur als Showcase ist die multidimensionale Visitenkarte von Unternehmen und schafft ein attraktives Arbeitsumfeld für hochqualifiziertes Personal am digitalen Arbeitsplatz von heute und morgen.“